Dtsch Med Wochenschr 1933; 59(46): 1726-1729
DOI: 10.1055/s-0028-1141709
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über intravenöse Follikulintherapie

Rudolf Spiegler - Oberarzt der Klinik
  • Aus der Universitäts-Frauenklinik in Frankfurt a. M. Direktor: Geh.-Rat Prof. L. Seitz
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

In einem hohen Prozentsatz von Adnexreizblutungen konnte mit der intravenösen Verabreichung von Follikulin ein guter Erfolg erzielt werden. In manchen Fällen, in denen das Follikulin versagte, konnten wir mit dem Prolan eine vorübergehende Besserung erzielen. Wir glauben aus unseren Versuchen den Schluß ziehen zu dürfen, daß das Follikulin nur dann wirkt, wenn entzündliche Veränderungen an den Adnexen vorliegen, während wir bei den Genitalblutungen auf anderer Basis keinen Erfolg erwarten dürfen. — In diesen Fällen ist ein Versuch mit Prolan angezeigt.

Die Wirkungsweise des Follikulins kann nur im Sinne einer plötzlichen Umstimmung des Hormonspiegels aufgefaßt werden, denn sonst wäre es nicht zu erklären, daß wir durch so kleine Mengen einen Erfolg erzielen konnten.

Ein weiterer Vorteil dieser Therapie ist der, daß es keiner großen Apparatur bedarf und daß sie deswegen auch von jedem Praktiker rasch und billig ausgeführt werden kann. Doch soll keineswegs gesagt sein, daß es nur mit dem Follikulin gelingt, einen Erfolg zu erzielen (sicherlich gelingt das auch mit andern Mitteln), aber es stand uns zu der Zeit, als wir diese Versuche begannen, nur das Follikulin zur Verfügung, das wir ohne Bedenken intravenös verabreichen konnten.

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