Dtsch Med Wochenschr 1906; 32(11): 431
DOI: 10.1055/s-0028-1141924
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© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Behandlung der Seekrankheit

Paul Kappmeier - Landschafts- und Marinemaler in Altkloster (Kreis Stade)
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Publication Date:
11 August 2009 (online)

Für Seekranke1)

Zusammenfassung

In dieser Wochenschrift No. 3, S. 110, hat Herr Eugen Wolf in seinem Aufsatze „Für Seekranke“ auch die von mir zur Behandlung der Seekrankheit konstruierte „Neptun appe“ erwähnt. Seiner Beschreibung möchte ich noch nachfolgende genauere Einzelheiten hinzufügen:

Ein Filzbelag, der sich bequem um Stirn und Schläfen legen läßt, wird mittels einer Lederkappe und einer feststellbaren Spannvorrichtung so fest um den Schädel gelegt, daß dazwischen gerade noch die Zirkulation möglich ist. Die Filzkompresse wird vor der Benutzung in Wasser getaucht und dann auf dem Kopfe durch elektrische Beheizungskörper andauernd heiß erhalten. Letztere, die gleichfalls mit der die ganze Kappe fixierenden Spannvorrichtung verbunden sind, werden von der am Bord befindlichen elektrischen Stromanlage gespeist. Mit dieser Kopfkompresse wird die Beseitigung der Hirnanämie, der Ursache der Seekrankheit, ebenso sicher wie einfach erzielt. Sie hat den Vorteil, daß sich der Patient während der Anwendung vollkommen ruhig verhalten kann, da ein Wechsel der ßNeptunkappe“ nicht nötig ist. Diese ist mit aseptiseher Einlage versehen, sodaß einer allgemeinen Benutzung nichts im Wege steht; auch ist sie so kompendiös kon-struiert, daß jeder seine eigene Kappe mit sich führen kann. Meine Beobachtungen haben mir stets günstige Resultate ergeben, und wird es nur eine kurze Zeitfrage sein, den Apparat in umfangreichstem Gebrauch zu sehen.

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