Dtsch Med Wochenschr 1927; 53(1): 9-10
DOI: 10.1055/s-0028-1144892
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Chemotherapeutische Studien bei der „infektiösen Anämie der Ratten”

„Therapia sterilisans” mit den Arsenobenzolen Salvarsan und Arsalyt3)Martin Mayer, Werner Borchardt, Walter Kikuth
  • Aus dem Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten in Hamburg (Direktor: Ober-Med.-Rat Prof. Nocht, Bakteriologische Abteilung Vorsteher: Prof. M. Mayer.)
3) M. Mayer hat über die Erfolge dieser Arbeit bereits auf dem 89. Aerzte- und Naturforscherkongreß in Düsseldorf berichtet.
Further Information

Publication History

Publication Date:
19 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei der von uns aufgefundenen, zu 100% in unseren Versuchen auftretenden Spontaninfektion der Ratten mit Bartonella muris ratti nach der Milzentfernung, die zu schwerer Anämie führt, kann man durch kleine Dosen Neosalvarsan oder Arsalyt die Infektionserreger schlagartig im Blute vernichten; ebenso gelingt es, die Tiere durch eine kleine Schutzgabe dieser Arsenobenzole vor dem Eindringen der Bartonellen ins Blut zu bewahren. Es handelt sich hier um eine spezifische „Therapia sterilisans” im Sinne Ehrlichs. Eine große Reihe bei anderen Infektionskrankheiten wirksamer Chemotherapeutika hat sich als gänzlich wirkungslos diesen Bartonellen gegenüber erwiesen.

Die neue, eigenartige Ratteninfektion bietet ein wertvolles Objekt für die chemotherapeutische Forschung.

    >