Dtsch Med Wochenschr 1927; 53(3): 106-107
DOI: 10.1055/s-0028-1144933
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Pathogenese der Trypanosomiasen

Kurt Schern in Montevideo
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Publication Date:
19 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Im gedanklichen Ausbau der vorstehend erwähnten Befunde hat man sich die Pathogenese der Trypanosomiasis — kurz zusammengefaßt — (auch wahrscheinlich der Spirillosis) folgendermaßen zu denken: Das Leberparenchym wird während einer Infektion durch die dauernde Abgabe des Leberzuckers an die sich ständig vermehrenden Parasiten, ferner durch die fortwährende Neubildung von Zucker, sodann durch die gleichzeitige Erfüllung seiner übrigen physiologischen Aufgaben, welche es trotz des Zuckermangels durchführen soll, so geschädigt, daß es arbeitsunfähig wird. Diese Parenchymschädigung bewirkt autolytische und andere Vorgänge. Die Leber kann dann den an sie gestellten Anforderungen nach Zucker nicht mehr gerecht werden. Sie erfüllt ihre physiologischen Aufgaben nicht und bricht zusammen, was die allgemeine Intoxikation mit den schweren nervösen Störungen und den Tod im Leberkoma nachsichzieht.

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