Dtsch Med Wochenschr 1904; 30(33): 1193-1195
DOI: 10.1055/s-0029-1187668
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Typhusdiagnose

Stabsarzt Kurt Walter in Breslau
  • Aus der hygienisch-chemischen Untersuchungsstation des VI. Armeekorps
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Publication Date:
18 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Das Agglutinationsphänomen bedeutet für die Typhusdiagnose ein keinesfalls schematisch, nur mit Vorsicht anzuwendendes, aber dann wertvolles Hilfsmittel. Seine Leistungsfähigkeit läßt sich steigern durch regelmäßige Heranziehung auch der „Typhoidbazillen” zur Agglutinationsprobe. Es ersetzt aber niemals den direkten Nachweis der Typhusbazillen.

2. Dem Fickersehen Verfahren ist im selben Sinne eine den makroskopischen Methoden ganz gleichwertige, daher praktisch vollauf genügende Leistungsfähigkeit zuzuerkennen. Für wissenschaftliche Untersuchungen bleiben auch weiterhin die mikroskopischen Methoden anzuwenden.

3. Das Fickersche Verfahren gibt jedem Arzt die Möglichkeit, selbst — ohne auf klinische oder hygienisch-bakteriologische Institute angewiesen zu sein — die Vorteile des Agglutinationsphänomens diagnostisch auszunutzen.

4. Das Fickersche Verfahren ist nicht nur erweiterungsfähig, durch Anwendung des Prinzips auf die Typhoidbazillen und eventuelle Herstellung eines Mischdiagnosticums, sondern auch vielleicht verbesserungsfähig, dadurch, daß seinen bisherigen Vorzügennoch der einer Ermöglichung mikroskopischer Beobachtung hinzugefügt wird.

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