Zur Antwort R. Greeffs auf meine Erwiderung in dieser Wochenschrift 1904, No. 24

Ueber Radiumstrahlen und ihre Wirkung auf das gesunde und blinde Auge. Erwiderung auf den Aufsatz des Herrn Prof. Greeff in No. 13 dieser Wochenschrift

Zusammenfassung

Die diplomatisch musterhafte Antwort von Herrn Prof R. Greeff nötigt mich, folgende Bemerkungen zu machen:

1. Prof. Greeff konnte nicht erklären, worauf seine irrtümliche Behauptung beruhte, ich hätte „vor allem in Wiener politischen Zeitungen Artikel drucken lassen“.

2. Ebenfalls konnte er nicht meine Worte zitieren, in welche ich die Hoffnung gekleidet haben soll, Blinde mit Radium sehend zu machen.

3. Hinsichtlich der direkten Einwirkung der Radiumstrahlen auf die Netzhaut hat Herr Prof. Greeff jetzt seine frühere kategorische Verleugnung der Schwingungen geändert.

4. In bezug auf die Fähigkeit des Auges, sich in der Richtung der Radiumstrahlen zu orientieren, erklärt Prof. Greeff, daß er bei seiner Meinung verbleibt, und begibt sich in den Schutz von Himstedt und Nagel Es bleibt nun aber fraglich, ob diese Autoren Herrn Prof. Greeff in Schutz nehmen wollen.

5. Herr Prof. Greeff gibt an, mein Aufsatz in „Gräfes Archiv“ soll „jetzt“ erschienen sein; tatsächlich ist aber dieser Aufsatz im vorigen Jahre erschienen, nur hat Herr Prof. Greeff erst jetzt davon erfahren, was nicht einerlei ist. In diesem Aufsatze nehme ich keine einzige meiner Behauptungen, die ich in der vorläufigen Mitteilung ausgesprochen habe, zurück, wie das Herr Prof. Greeff irrtümlich annimmt.

6. Herr Prof. Greeff sagt, daß ich in meinem Aufsatze nur darüber berichte, was auch andere vor mir und er nach mir gefunden haben. Um zu zeigen, wie sich nicht voreingenommene Gelehrten in dieser Hinsicht verhalten, möchte ich beispielsweise auf A. D arler rekurrieren, der in meiner Arbeit das fand, was mir zukommt, und auf dem Programm seiner Vorlesungen über die Anwendung des Radium, die auf der medizinischen Fakultät zu Paris gehalten werden, folgender Bemerkung Raum gegeben hat: „Rééducation des aveugles par les procédés de London et de Heller“ (Arch. d'électr. médic. 1904, No. 140, 5. 281).

Es würde doch niemand die Tatsache leugnen können, daß die Knaben, an denen ich meine Experimente ausgeführt habe, zahlreiche optische Vorstellungen im Lesen und Schreiben gewonnen haben, von welchen sie früher niemals geträumt haben