Dtsch Med Wochenschr 1906; 32(36): 1461
DOI: 10.1055/s-0029-1188660
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Neue Arzneimittel, Spezialitäten und Geheimmittel1)

Franz Zernik in Steglitz 1) In der übergroßen Fülle neuer Medikamente, die alljährlich auf den Markt geworfen werden, ist es namentlich dem Praktiker oft ungemein schwer, die Spreu vom Weizen zu unterscheiden. Diese Schwierigkeit erhöht sich bei den Spezialitäten und Geheimmitteln, über die sich der Arzt ebenfalls oft ein Urteil bilden muß, veranlaßt durch das Laienpublikum, das auf diese Mittel durch die Reklame hingedrängt wird und das — wenigstens in seinem verständigeren Teile — vom Hausarzt etwas über den Wert der Mittel erfahren möchte. Guter Rat ist hier im wahren Sinne des Wortes meist teuer; denn in der Regel wird erst durch ein- oder mehrmalige Anwendung des neuen, gewöhnlich nicht billigen Medikamentes ein Urteil über seinen Nutzen oder Schaden gewonnen Diesen Schwierigkeiten wollen wir versuchen nach einer wesentlichen, vielleicht der wesentlichsten Richtung hin abzuhelfen. In zwangloser Folge sollen von sachkundiger Seite außer Spezialitäten und Geheimmitteln auch solche neuen Arzneimittel kurz abgehandelt werden, die hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung zu Beanstandungen Anlaß geben. Die Bearbeitung dieses Gegenstandes hat Herr Dr. Zernik, Assistent am Pharmazeutischen Institut der Berliner Universität, Steglitz-Dahlem, übernommen, und sein Urteil darf wohl um so mehr Anspruch auf Beachtung finden, als er seit längerer Zeit mit derartigen Untersuchungen beauftragt ist. Die Untersuchungen der einzelnen Präparate, über die kurz berichtet wird, sind auch größtenteils in dem genannten Institut im Auftrage des Deutschen Apothekervereins ausgeführt worden.
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Publication Date:
11 August 2009 (online)

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