Dtsch Med Wochenschr 1912; 38(35): 1646-1649
DOI: 10.1055/s-0029-1189767
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber die rhinogene Beteiligung der Tränenwege, insbesondere über den Zusammenhang der chronischen Dacryocystitis mit den Erkrankungen des Siebbeins und ihre Behandlung

Oberstabsarzt Privatdozenten  Rhese
  • Aus der Abteilung für Ohren-, Hals- und Nasenkranke des Krankenhauses der Barmherzigkeit in Königsberg i. Pr.
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die chronische Dacryocystitis ist mit großer Häufigkeit durch eine Siebbeinerkrankung bedingt. Es hat daher das vordere Siebbein dieselbe Bedeutung für den Tränensack, wie die hinteren Nebenhöhlen der Nase sie für den Orbitalinhalt haben.

2. Die Prognose der durch eine Siebbeinerkrankung bedingten chronischen Dacryocystitis ist ausgezeichnet. Die Siebbeinoperation pflegt auch hartnäckige, mit Fistelbildung einhergehende Fälle zur Heilung zu führen.

3. Auch bei der sonstigen rhinogenen Entstehung von Erkrankungen der Tränenwege kommt dem mittleren Nasengang eine größere Bedeutung zu als dem in pathogenetischer Hinsicht überschätzten unteren Nasengange.

4. Zur Feststellung der den Erkrankungen der Tränenwege zugrunde liegenden rhinogenen Ursachen (Ethmoiditis, Sitz von Stenosen, Verdrängungen und Verlagerungen des Tränennasenganges durch Formanomalien des Septums, falsche Wege) ist die Röntgenaufnahme — und zwar vorzugsweise die von mir empfohlene Schrägaufnahme — mit einer im Tränennasenkanal liegenden Sonde sehr zu empfehlen.

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