Dtsch Med Wochenschr 1912; 38(48): 2262-2264
DOI: 10.1055/s-0029-1189993
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Ein neues Inhalationssystem

Ernst Mayrhofer - klinischem Assistenten
  • Aus der Universitäts-Kinderklinik in Wien. (Vorstand: Prof. Cl. Freiherr v. Pirquet.)
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Wirkung dieser neuen Inhalationstherapie können wir aus drei Komponenten uns zusammengesetzt vorstellen:

  1. Wirkung von warmer, trockener Luft,

  2. der pharmakologischen Wirkung von Kochsalz in Substanz, die in diesem Falle mit der Respirationsluft soweit wie diese selbst in die Lungenwege eindringt.

  3. einer noch ganz besonderen chemischen Wirkung der kleinsten Kochsalzkrystalle, die auf der Respirationsschleimhaut auf winzig umschriebenen Stellen die intensivsten osmotischen Wirkungen hervorbringen.

Aus diesen Erwägungen und aus der mitgeteilten Kasuistik stellt Dr. Ernst Löwenstein folgende Indikationen und Kontraindikationen bei Erwachsenen auf. Indiziert erscheint die Kochsalzrauchinhalation bei allen krankhaften Zuständen der Atmungsorgane, die mit Sekretabsonderung und besonders mit Sekretstauung einhergehen, und bei Kehlkopftuberkulose. Kontraindiziert ist diese Inhalationsmethode bei rasch progredienten tuberkulösen Prozessen, bei Neigung zu Lungenblutungen und bei akuten pleuritischen Prozessen. Bei dieser geringen Einschränkung des Anwendungsgebietes bleibt noch immer ein großes Feld zur Betätigung dieser neuen Inhalationstherapie übrig.

Dr. Löwensteins gute Erfahrungen erstreckten sich: 1. auf akute bronchitische Prozesse überhaupt, 2. auf chronische bronchitische Prozesse mit oder ohne Emphysem und Asthma, 3. auf sekundäre Begleitkatarrhe bei chronisch tuberkulösen Prozessen ohne Neigung zu Hämoptoe, 4. auf Prozesse, die mit Bronchiektasien einhergehen, 5. auf Larynxphthisen.

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