Dtsch Med Wochenschr 1914; 40(5): 212-214
DOI: 10.1055/s-0029-1190144
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Weitere Mitteilungen über chemotherapeutische Experimentalstudien bei Trypanosomeninfektionen

W. Kolle, O. Hartoch, W. Schürmann
  • Aus dem Universitätsinstitut zur Erforschung der Infektionskrankheiten in Bern
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Publication Date:
02 July 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Die Therapia sterilisans mittels Trixidins läßt sich auch bei chronischer Trypanosomiasis größerer Tiere durchführen.

  2. In denjenigen Fällen, in denen die im Anschluß an intramuskuläre Trixidininjektionen auftretende Abszeßbildung einer erfolgreichen Durchführung der Trixidinbehandlung im Wege steht, gelingt es durch intravenöse Einführung des Antimontrioxyds in physiologischer Kochsalzlösung, die infizierten Tiere (Kaninchen, Meerschweinchen) zu sterilisieren.

  3. Eine Dauersterilisierung chronisch dourinekranker Hunde kann durch Inunktion mit Antimonverbindungen, vor allem mit Hilfe der Dimethylphenylpyrazolonantimontrichloridsalbe (Scheitlin), erzielt werden.

  4. Die von uns empfohlenen Prinzipien (der Behandlung mit wasserunlöslichen depotbildenden Antimonpräparaten bzw. der Schmierkuren) sind auch bei Uebertragung auf den Menschen anwendbar, jedoch stellte sich der praktischen Verwendbarkeit des Sb2O3 mittels subkutaner oder intramuskulärer Injektionen die abszeßerregende Wirkung des Mittels entgegen.

  5. Das Sb2O3 läßt sich durch ein besonderes Verfahren in einer der kolloidalen nahestehenden Form gewinnen und ist in dieser Form bei kleineren Tieren intravenös anwendbar und stark therapeutisch wirksam.

  6. Es wird Sache weiterer Versuche sein zu zeigen, ob die intravenöse Anwendung des kolloidähnlichen Sb2O3 beim Menschen zur Heilung der Schlafkrankheit bzw. als Adjuvans bei der Kombinationstherapie zu verwenden ist.

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