Dtsch Med Wochenschr 1914; 40(23): 1170-1171
DOI: 10.1055/s-0029-1190457
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Bedeutung der Wasserstoffionenkonzentration des Blutes und der Gewebe2)

L. Michaelis
  • Aus der Bakteriologischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses am Urban in Berlin
2) Nach einem Vortrag i. Ver. f. Inn. M. u. Kindhlk. i. Berlin, 2. III. 1914.
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Publication Date:
24 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Das Regulationsbestreben des Organismus geht dahin, unter allen Bedingungen die normale, leicht alkalische Reaktion des Blutes aufrechtzuerhalten. Diese Regulation besorgen die Lungen und die Nieren, und sie leisten diese Aufgabe selbst bei bestehender „Azidosis” nahezu vollkommen.

Die Reaktion der Gewebssäfte ist durchaus verschieden von der des Blutes, nämlich ziemlich genau neutral. Man darf daher die Reaktion des Blutes nicht als ein Spiegelbild der Reaktion der Gewebe betrachten.

Der physiologische Sinn für das Bestreben des Organismus, bestimmte „Reaktionen” oder „Wasserstoffionenkonzentrationen” so scharf einzustellen, ist, daß die für den Stoffwechsel unentbehrlichen Fermente einer ganz bestimmten Reaktion bedürfen, um ihre Wirksamkeit voll zu entfalten.

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