Dtsch Med Wochenschr 1915; 41(27): 794-797
DOI: 10.1055/s-0029-1191230
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Abgrenzung und Begriff des neuropathischen Kindes1)

Ewald Stier - Stabsarzt und Privatdozent für Psychiatrie in Berlin 1) Nach einem Vortrag, gehalten im V. f. Inn. M. u. Kindhlk. in Berlin, Pädiatrische Abt., am 8. Juni 1914. (Diskussion siehe hier Nr. 16 S. 481.)
Further Information

Publication History

Publication Date:
15 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Als neuropathisch zu bezeichnen sind diejenigen Kinder, bei denen in intensiver oder gehäufter Form auf einer fehlerhaften Anlage beruhende Funktionsstörungen der phylogenetisch ältesten Teile des nervösen Apparates sich zeigen, die als Steigerung der reflektorischen Erregbarkeit des zentralen oder vegetativen Nervensystems angesprochen werden müssen. Die so entstehenden Störungen manifestieren sich entweder im Gebiet der unbedingten Reflexe als erleichterte, verbreiterte oder abnorm intensive motorische Reaktionen auf leichte bzw. mittelschwere Reize, oder als ein verfrühtes Auftreten von Unlustgefühlen bei den gleichen Reizen, oder, im Gebiet der bedingten Reflexe, als abnorm langes und intensives Festhaften sogenannter häßlicher Angewohnheiten.

    >