Dtsch Med Wochenschr 1915; 41(29): 856-858
DOI: 10.1055/s-0029-1191255
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Frage der bakteriologischen Diphtherie-Diagnose

Stabsarzt H. Berlin - s. Z. kommandiert zum Institut
  • Aus dem Hygienischen Institut der Freien und Hansestadt Hamburg. (Direktor: Prof. Dunbar.)
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Publication Date:
15 July 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Die Färbung der Diphtherieoriginalausstriche nach Gins ist der Neisserschen Färbung nicht überlegen.

  2. Die von Conradi angegebene Methode zur elektiven Züchtung von Diphtheriebazillen liefert bessere Resultate als der direkte Ausstrich auf Löfflerserum, wir fanden einen Unterschied von über 12 % zugunsten des Conradischen Verfahrens.

  3. An Stelle des teuren Pentans leistet das viel billigere Ligroin dieselben Dienste.

  4. Das Verfahren ist jedoch zu umständlich und zeitraubend, um in einem größeren praktischen Betriebe eingeführt zu werden.

  5. Reinkulturen von Diphtherie bzw. sterile Platten erhält man mit dem Conradischen Verfahren nur selten, in den meisten Fällen werden die Begleitbakterien nicht oder nur teilweise zurückgehalten.

  6. Von Wichtigkeit ist die Untersuchung diphtherieverdächtiger Kulturen, die nach 24 Stunden negativ waren, nach weiteren 24 Stunden; sie liefert häufig noch positive Befunde.

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