Dtsch Med Wochenschr 1915; 41(38): 1117-1119
DOI: 10.1055/s-0029-1192158
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Lymphogranulomatose (Hodgkinsche Krankheit) mit pemphigusartigem Ex- und Enanthem neben granulomatösen Hautknoten1)

Erich Hoffmann
  • Aus der Universitäts-Hautklinik in Bonn
1) Vortrag in der Niederrhein. Gesellsch. für Natur- und Heilkunde am 14. VI. 1915.
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Publication Date:
15 July 2009 (online)

Zusammenfassung

In einem typischen Fall von Lymphogranulomatose mit charakteristischen Veränderungen des Drüsengewebes wurde neben granulomatösen Hautinfiltraten in Form schwellungsfähiger Knoten ein pemphigusartiges Ex- und Enanthem beobachtet, dessen toxische Natur sich durch den histologischen Befund und die Zunahme während der durch Röntgenstrahlen bewirkten schnellen Resorption der Drüsentumoren wahrscheinlich machen ließ. Durch Tiefenstrahlung mit hartem Röntgenlicht (20 X bei 2 mm Aluminiumfilter) schwanden alle Drüsentumoren und die Hautinfiltrate außerordentlich schnell, aber bereits nach knapp vier Wochen trat eine neue Drüsenerkrankung — wenn auch geringen Grades — wieder auf. Zeichen für Tuberkulose ließen sich bei dem Kranken nicht auffinden, die Tierimpfungen verliefen bisher negativ, und säurefeste oder Gram-positive Stäbchen oder Muchsche Granula konnten nicht aufgefunden werden, wohl aber größere Gram-positive Kügelchen, deren Bedeutung noch nicht klargestellt ist. Histologisch ergab sich in den Drüsen und Hautknoten das typische Bild der Lymphogranulomatose, wie es von Sternberg beschrieben worden ist. Besonders bemerkenswert ist die Entstehung der Blasen durch mechanische Schädigungen und auch durch den örtlichen Reiz der Röntgenstrahlen.

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