Zusammenfassung
In einem typischen Fall von Lymphogranulomatose mit charakteristischen Veränderungen
des Drüsengewebes wurde neben granulomatösen Hautinfiltraten in Form schwellungsfähiger
Knoten ein pemphigusartiges Ex- und Enanthem beobachtet, dessen toxische Natur sich
durch den histologischen Befund und die Zunahme während der durch Röntgenstrahlen
bewirkten schnellen Resorption der Drüsentumoren wahrscheinlich machen ließ. Durch
Tiefenstrahlung mit hartem Röntgenlicht (20 X bei 2 mm Aluminiumfilter) schwanden
alle Drüsentumoren und die Hautinfiltrate außerordentlich schnell, aber bereits nach
knapp vier Wochen trat eine neue Drüsenerkrankung — wenn auch geringen Grades — wieder
auf. Zeichen für Tuberkulose ließen sich bei dem Kranken nicht auffinden, die Tierimpfungen
verliefen bisher negativ, und säurefeste oder Gram-positive Stäbchen oder Muchsche
Granula konnten nicht aufgefunden werden, wohl aber größere Gram-positive Kügelchen,
deren Bedeutung noch nicht klargestellt ist. Histologisch ergab sich in den Drüsen
und Hautknoten das typische Bild der Lymphogranulomatose, wie es von Sternberg beschrieben
worden ist. Besonders bemerkenswert ist die Entstehung der Blasen durch mechanische
Schädigungen und auch durch den örtlichen Reiz der Röntgenstrahlen.