Dtsch Med Wochenschr 1909; 35(8): 337-338
DOI: 10.1055/s-0029-1201306
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Spüldrainage- und Saugbehandlung des Pleuraempyems

Walter Pust in Dresden
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Publication Date:
01 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Das geschilderte Verfahren vermeidet bei den herzschwachen, an metapneumonischen Empyemen leidenden Kranken die Gefahren der Thorakotomie und des plötzlichen Pneumothorax. Es ist leicht ohne Narkose und Assistenz unter Chloräthylspray auszuführen. Die Einwilligung zu seiner Anwendung ist in den meisten Fällen zu erzielen, wo die Operation abgelehnt wird. Es ermöglicht einen vollständigeren Eiterabfluß als das Bülausche Verfahren und die Anwendung der Spül- und einer permanenten Saugbehandlung ohne Hebereinrichtung und ohne die zwar genialen, aber für die allgemeine Praxis nicht in Betracht kommenden Apparate (von Perthes, Seidel). Die Patienten können frühzeitig aufstehen. Der Schaden einer etwaigen Nachoperation ist kleiner als die Gefahr der primären Operation, zumal auch nach der Thorakotomie zuweilen umfangreichere Nachoperationen notwendig werden. Die Pflicht jedes Arztes, wenn irgend ohne erhebliche Gefahr für den Patienten möglich, die Rippenresektion anzuraten und auszuführen, wird durch dieses konservative Verfahren natürlich nicht aufgehoben.

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