Dtsch Med Wochenschr 1909; 35(27): 1184-1186
DOI: 10.1055/s-0029-1201576
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber neuere Behandlungsmethoden der Epilepsie

Oberarzt  Bratz, Anstaltsapotheker  Schlockow
  • Aus der Städtischen Anstalt für Epileptische in Wuhlgarten
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Publication Date:
01 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Tablettenform des Sabromins ist zeitweilig für Epileptiker eine angenehme Verordnung, besonders zu empfehlen für Reisen. Sabromin macht erheblich weniger Hautaffektionen als die Bromalkalien. In den Fällen, wo eine günstige Wirkung des Bromkalis oder der Erlenmeyerschen Mischung erreicht ist, wo aber die Fortführung dieser Medikation durch Hautaffektionen erschwert ist und wo Arsen und die übliche Hautpflege uns im Stich lassen, in diesen häufigen Fällen wird man die Bromalkalien durch Sabromin ersetzen. Was die Menge des darzureichenden Sabromins betrifft, so werden die antiepileptischen Wirkungen von 6 g Bromkali mit 4 g Sabromin erreicht. Sabromin wird am besten in der Stunde nach den Mahlzeiten gegeben. Da 4 g Sabromin etwas weniger als die Hälfte von 4 g Bromkali enthalten, aber so wirksam sind wie 6 g Bromkali, so wird hier die gleiche antiepileptische Wirkung mit etwa 1/3 Bromeinführung erzielt. Der Grund dieser bedeutsamen Tatsache ist noch nicht klargestellt. Es scheint nach den Versuchen des einen von uns (Dr. Schlockow), daß bei gleichen Grammdosen Bromkali und Sabromin die Chlorausscheidung absolut und relativ beim Bromkali größer ist als beim Sabromin.

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