Bei der Zusammenarbeit zwischen Medizinern und Juristen kommt es in Anbetracht der
verschiedenen Denkweisen und Begrifflichkeiten immer wieder zu Missverständnissen.
Diese können gerade bei der Erstattung eines medizinischen Gutachtens im Rahmen eines
Gerichtsverfahrens weitreichende Folgen haben, da das Gutachten häufig über den Ausgang
des Prozesses entscheidet. Die Kenntnis der gegenseitigen Rechte und Pflichten verhindert
dagegen Missverständnisse und trägt zur Qualität des medizinischen Gutachtens bei.
Der Beitrag möchte daher dem als gerichtlichen Sachverständigen bestellten Mediziner
praktische Hinweise geben und juristisches Grundwissen vermitteln, um die Zusammenarbeit
mit dem Gericht zu verbessern. Er orientiert sich in seinem Aufbau an der tatsächlichen
Vorgehensweise vom Eingang bis zur Erledigung eines gerichtlichen Auftrags zur medizinischen
Begutachtung. Es wird u. a. die Rolle des medizinischen Sachverständigen im Gerichtsverfahren
erläutert und auf seine Pflichten gegenüber dem Gericht eingegangen sowie auf die
rechtlichen Konsequenzen möglicher Pflichtverletzungen. Es werden außerdem praktische
Hinweise für eine effiziente Bearbeitung des Gutachtens im Sinne des Gerichts gegeben
und über die einschlägigen Vergütungsregelungen informiert. Ist sich der medizinische
Sachverständige der spezifischen Erwartungen des auftraggebenden Gerichts bewusst,
kann er sein Gutachten gezielt auf die ihm gestellte Aufgabe ausrichten und dadurch
das Verfahren wesentlich fördern. Er wird seinen Gutachtenauftrag zügig und zufriedenstellend
erledigen können und dem Gericht eine wichtige Stütze sein.