Diabetes aktuell 2009; 7(2): 101-102
DOI: 10.1055/s-0029-1220615
Forum der Industrie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Kontrolle des Blutzuckers mit Insulin lispro - Flexible prandiale Insulintherapie und Erstattungssicherheit

Further Information

Publication History

Publication Date:
24 April 2009 (online)

 

Insulin lispro wirkt schneller und kürzer als humanes Normalinsulin. Damit ist es näher dran am natürlichen Ablauf der Blutzuckerregulation. Es kappt postprandiale Glukosespitzen, ist mit weniger Unterzuckerungen als Humaninsulin verbunden und macht Zwischenmahlzeiten überflüssig. Ein Vorteil für den behandelnden Arzt: Insulin lispro kann als Liprolog® sicher verordnet werden, da der Hersteller Berlin-Chemie AG mit nahezu allen Krankenkassen Rabattverträge abgeschlossen hat.

Wichtige Basis für die Kontrolle des Blutzuckers nach dem Essen durch Insulin lispro ist das schnelle Anfluten des Bolusinsulin. Davon können Typ-2-Diabetiker profitieren. Denn bei Gesunden läuft die Insulinsekretion nach einer Mahlzeit in 2 Wellen ab, wobei die erste Welle einen kurzen, kräftigen Peak darstellt. Der ist aber bei Typ-2-Diabetikern schon früh reduziert und nimmt weiter ab. Dadurch wird die hepatische Glukoseproduktion prandial zu wenig gehemmt - der Blutzucker schießt in die Höhe.

Insulin lispro (Liprolog®) kann dieses Problem besser entschärfen als Normalinsulin. Dafür sprechen Daten von Typ-1- und Typ-2-Patienten. Bei übergewichtigen Typ-2-Patienten zum Beispiel, die vor einem Testfrühstück 4 IE Normalinsulin, Insulin lispro oder ein Placebo erhielten, wurde in 30-Minuten-Abständen der Blutzucker gemessen [1]. Insulin lispro erzielte zu jedem Zeitpunkt niedrigere postprandiale Werte als das Normalinsulin. Offenbar kann das schnelle Analogon durch sein Tempo die Frühphase der postprandialen Insulinsekretion besser imitieren. Das kommt physiologischen Verhältnissen nahe (Abb. [1]).

Abb. 1 Mit Liprolog® wird die postprandiale Phase der physiologischen Insulinausschüttung besser nachgeahmt als mit herkömmlichen Normalinsulin. (modifiziert nach Bruns W, Fiedler H. Insulintherapie bei Typ-2-Diabetes. 1. Aufl. Bremen, UNI-MED 2004)

Das hat handfeste Bedeutung, denn hohe Blutzuckerwerte nach dem Essen gelten als Gefäßrisiko. Die Internationale Diabetesföderation (IDF) empfiehlt deshalb für Diabetiker als 2-Stundenziel nach den Mahlzeiten Höchstwerte von 140 mg/dl (ohne Hypoglykämien). Denn das kardiovaskuläre Risiko steigt nicht erst bei manifestem Diabetes, sondern schon im Frühstadium der gestörten Glukosetoleranz.

Literatur

  • 01 Bruns W. . et al. . Diab u Stoffw. 2000;  9 219-225
  • 02 Brunelle BL. . et al. . Diab Care . 1998;  21 1726-1731
  • 03 Anderson JH. . et al. . Diabetes. 1997;  46 265-270
  • 04 Mariss K. . et al. . IDF. 2003;  P 2187
  • 05 Kazda C. . et al. . Diab u Stoffw. 2003;  12 (5) 233-238
    >