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DOI: 10.1055/s-0029-1221780
Wie viel Radiologie braucht Rückenschmerz?
Die Lebenszeitprävalenz von Rückenschmerzen liegt bei ca. 84% mit einem Altersmaximum zwischen dem 35. und 55. Lebensjahr. In 80 bis 90% liegt ein unspezifischer Rückenschmerz ohne strukturelle Ursache vor. In unter 15% der Fälle sind strukturelle bzw. spezifische Gründe von Rückenschmerz nachweisbar. In den letzten Jahren sind mehrere Leitlinien für die Diagnostik und Therapie von Rückenschmerzen publiziert worden. Ihnen ist gemein, dass eine radiologische Diagnostik nur bei alarmierenden Befunden, so genannten „Red Flags“, oder bei Fortbestehen von unspezifischen Rückenschmerzen länger als 6–8 Wochen erfolgen soll. Red Flags lassen sich subsumieren unter Fraktur, Tumor, Infektion, Kauda-Syndrom. Zügige Bildgebung sollte bei nicht Vorliegen von Red Flags unterbleiben, da verursachende strukturelle Läsionen nicht zu erwarten sind, und durch Katastrophisierung, bzw. Überbewertung möglicher degenerativer Veränderungen die radiologische Diagnostik zu einer Chronifizierung des Rückenschmerzes beitragen kann.
Wiederholte radiologische Diagnostik bei einem gleichförmigen unspezifischen Rückenschmerz ist nicht sinnvoll, sondern sollte nur bei einer eindeutigen Änderung der Schmerzcharakteristik erfolgen.
Mit Ausnahme eines Frakturverdachtes, sollte bei notwendiger radiologischer Diagnostik primär eine Kernspintomographie erfolgen.
Lernziele:
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Vorstellung der klinischen Leitlinien zu Thema Rückenschmerz
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Leitlinienorientierte Indikationen zur radiologische Diagnostik des Rückenschmerzes
Korrespondierender Autor: Pennekamp W
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Instiut für Diagn.Radiologie, Intervent. Radiologie und Nuklearmedizin, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum
E-Mail: werner.pennekamp@rub.de
unspezifischer Rückenschmerz - spezifischer Rückenschmerz - Leitlinie - Red Flags - Radiologische Diagnostik