Rofo 2009; 181 - FO_PO17
DOI: 10.1055/s-0029-1221782

Nachbearbeitung von Mehrzeilen-CT-Daten zur effektiven Diagnostik komplexer Fußwurzelfrakturen

D Roggenland 1, L Kübler 1, V Nicolas 1, CM Heyer 1
  • 1Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Institut für Radiologie, Bochum

Luxationsfrakturen der Fußwurzel sind seltene Verletzungen mit einer Inzidenz von 0,02–0,9%. Sie entstehen meist im Rahmen von Hochrasanztraumen, welche zu komplexen Verletzungsmustern mit Gelenkflächeninkongruenz, Störungen des osteoligamentären Fußgewölbes und Verkürzung der lateralen und medialen Fußsäule führen können. Chopart-Luxationsfrakturen sind in 2/3 der Fälle mit Verletzungen der Lisfranc-Reihe kombiniert. Behandlungsziele bestehen in der Gelenkflächenrekonstruktion und in einer Wiederherstellung der achskorrekten Fußsäulenlänge, um Arthrosen und Ankylosen zu vermeiden. Zur operativen Planung ist eine exakte morphologische Diagnostik unerlässlich. Die Röntgendiagnostik ist der CT hinsichtlich der Detektion von Frakturen unterlegen; falsch negative Befunde finden sich in bis zu 40% der Fälle. Mit der MDCT unter Einbeziehung zwei- und dreidimensionaler Rekonstruktionen ist eine schnelle, exakte Diagnosestellung komplexer Fußverletzungen möglich. Alle dreidimensionalen Nachbearbeitungsalgorithmen bergen jedoch die Gefahr, dass Details bei der Nachverarbeitung verloren gehen können. Daher ist die Beurteilung axialer Schichten und einfacher MPRs in den Standardraumebenen unerlässlicher Bestandteil der Diagnostik komplexer Fußverletzungen. Als einfach durchzuführende, effektive Methode haben sich gekrümmt-coronare und ggf. auch -sagittale MPRs herausgestellt. Hierbei werden die Rekonstruktionsebenen am physiologischen Fußlängs- und -quergewölbe orientiert, was zu deutlich vereinfachter Beurteilbarkeit der Fußwurzel und der Lisfranc-Gelenkreihe führt. In unserem Institut wurden mittlerweile mehr als 300 komplexe Fußwurzelverletzungen mittels Mehrzeilen-CT unter Einbeziehung gekrümmter MPRs diagnostiziert.

Lernziele:

Anhand von Bespielen komplexer Fußwurzelverletzungen werden die verschiedenen Rekonstruktionsmöglichkeiten von CT-Daten unter Einbeziehung gekrümmter MPRs illustriert und deren Bedeutung in der traumatologischen Radiologie verdeutlicht.

Korrespondierender Autor: Roggenland D

Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum, Institut für Radiologie, Bürkle-de-la-Camp Platz 1, 44789 Bochum

E-Mail: daniela.roggenland@rub.de