PiD - Psychotherapie im Dialog 2009; 10(2): 144-149
DOI: 10.1055/s-0029-1223298
Aus der Praxis

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Traumforschung und psychotherapeutische Praxis

Michael  Schredl
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
01. Juli 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Arbeit mit Träumen spielt in der ambulanten Psychotherapie eine große Rolle. Es soll gezeigt werden, dass die moderne psychologische Traumforschung mit den Befunden zur sogenannten Kontinuitätshypothese eine therapieschulenübergreifende Arbeit mit Träumen ermöglicht. So werden zwei Ansätze – das „Verstehen von Träumen” und das „Verändern von Träumen” – unterschieden. Beim Verstehen des Traumes geht es darum, die Gefühle, Gedanken und Handlungsmuster des Traumes in Beziehung mit dem aktuellen Wachleben, den Stärken und Schwächen der Person zu setzen. Beim „Verändern des Traumes”, eine Technik, die besonders für den Umgang mit Albträumen zu empfehlen ist, wird die Wachvorstellungskraft genutzt, um die Frage „Was hätte ich denn im Traum gerne anders gemacht?” zu beantworten. Die neu ausgedachten Bewältigungsstrategien führen zu einer Senkung der Häufigkeit von negativen Träumen und helfen dem Träumer / der Träumerin meist auch bei den anstehenden Wachproblemen.

Literatur

  • 1 Breger L, Hunter I, Lane R W. The effect of stress on dreams. New York; International Universities Press 1971
  • 2 Krakow B, Zadra A. Clinical Management of Chronic Nightmares: Imagery Rehearsal Therapy.  Behavioral Sleep Medicine. 2006;  4 45-70
  • 3 Schredl M. Die nächtliche Traumwelt: Eine Einführung in die psychologische Traumforschung. Stuttgart; Kohlhammer 1999
  • 4 Schredl M. Continuity between waking and dreaming: A proposal for a mathematical model.  Sleep and Hypnosis. 2003;  5 38-52
  • 5 Schredl M. Träume – Die Wissenschaft entschlüsselt unser nächtliches Kopfkino. Berlin; Ullstein 2007
  • 6 Schredl M. Traum. München; Reinhardt / UTB 2008
  • 7 Schredl M, Hofmann F. Continuity between waking activities and dream activities.  Consciousness and Cognition. 2003;  12 298-308
  • 8 Schredl M, Engelhardt H. Dreaming and psychopathology: Dream recall and dream content of psychiatric inpatients.  Sleep and Hypnosis. 2001;  3 44-54
  • 9 Schredl M, Montasser A. Dreaming and eating disorders.  Sleep and Hypnosis. 1999;  1 225-231
  • 10 Schredl M, Bohusch C, Mader A. et al . The use of dreams in psychotherapy: a survey of psychotherapists in private practice.  Journal of Psychotherapy: Practice and Research. 2000;  9 81-87
  • 11 Strauch I, Meier B. Dem Traum auf der Spur: Zugang zur modernen Traumforschung. 2. Aufl. Bern; Hans Huber 2004

Prof. (apl.) Dr. phil. Dipl.-Psych. Dipl.-Ing. Michael Schredl

Schlaflabor
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit

Postfach 122120

68072 Mannheim

eMail: Michael.Schredl@zi-mannheim.de

    >