PiD - Psychotherapie im Dialog 2009; 10(3): 268-272
DOI: 10.1055/s-0029-1223328
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Burnout: Ressourcen aus dem Internet

Christiane  Eichenberg, Karin  Abitz
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Publication Date:
04 September 2009 (online)

Burnout (übersetzt: Ausgebranntsein) meint ein Befinden, das sich durch einen charakteristischen Erschöpfungszustand äußert, der sich bei Menschen nach einigen Jahren der beruflichen Tätigkeit entwickeln kann. Der Begriff „Burnout” wurde 1974 erstmals von dem Psychoanalytiker Herbert Freudenberger verwendet. „Helfende Berufe” (Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Pflegeberufe, Angehörige des Rettungsdiensts, Lehrer, Erzieher etc.) fielen ihm durch besonders häufige Krankschreibung, Arbeitsunfähigkeit oder Frühverrentung auf. Inzwischen ist Burnout nicht mehr auf die „helfenden Berufe” beschränkt; vielmehr finden sich die assoziierten Symptome in allen Branchen.

Typische Symptome sind vor allem emotionale Erschöpfung, „Entpersönlichung” im Sinne eines gefühllosen bis gleichgültigen Umgangs mit dem anbefohlenen Personenkreis, ein reduziertes Kompetenzgefühl, mangelndes Erfolgserlebnis sowie der Verlust der Wertschätzung sich selbst gegenüber (Fischer et al. 2006).

Studien zur Prävalenz von Burnout kommen zu differenten Angaben, was u. a. an den sehr unterschiedlichen Konzeptualisierungen des Phänomens sowie seiner Operationalisierung durch verschiedene Messinstrumente liegt. Für Mediziner und Pflegepersonal werden z. B. meist Quoten zwischen 20 und 30 %, für Lehrer zwischen 10 und 30 % berichtet, wobei allerdings auch deutliche länder- und kulturspezifische Unterschiede auftreten (Leppin 2006). Obwohl insgesamt jeder von Burnout betroffen sein kann, scheinen eine niedrigere Schulbildung und sozialer Status für Frauen einen Risikofaktor darzustellen, für Männer der Beziehungsstatus „Single”, „geschieden” und „verwitwet” (Ahola et al. 2006).

Im Folgenden wird eine Auswahl an Ressourcen aus dem Internet kommentiert dargestellt, die sich mit dem Problem „Burnout” befassen und zum einen für Fachleute, zum anderen für Betroffene geeignet sind. Nach allgemeinen, einführenden Informationen wird auf Fachartikel und Forschungsprojekte zur Thematik eingegangen. Abschließend wird eine ausführliche Zusammenstellung von Internetadressen für Betroffene bereitgestellt und die Effektivität vorliegender Online-Interventionsprogramme für an Burnout Leidende beurteilt.

Literatur

  • 1 Ahola K, Honkonen T, Isometsö E. et al . Burnout in the general population.  Soc Psychiatry Psychiatr Epidemiol. 2006;  41 11-17
  • 2 Fischer G, Eichenberg C, Mosetter K. et al .Stress im Beruf? Wenn schon, dann aber richtig! Wege aus der Stress(Vermeidungs)-Spirale. Heidelberg; Asanger 2006
  • 3 Kryspin-Exner I, Stetina B U. Vorwort. In: Stetina BU, Kryspin-Exner I, Hrsg Gesundheit und neue Medien. Wien; Springer 2009
  • 4 Leppin A. Burnout: Konzept, Verbreitung, Ursachen und Prävention. In: Badura B, Schellschmidt H, Vetter C, Hrsg Fehlzeiten-Report 2006. Chronische Krankheiten. Berlin; Springer 2006: 99-109
  • 5 Maslach C, Jackson S E. The Maslach Burnout Inventory. Manual. 2. Aufl. Palo Alto, CA; Consulting Psychologists Press 1986
  • 6 Ott R. Klinisch-psychologische Intervention und Psychotherapie im Internet: Ein Review zu empirischen Befunden. In: Ott R, Eichenberg C, Hrsg Klinische Psychologie und Internet. Potenziale für klinische Praxis, Intervention, Psychotherapie und Forschung. Göttingen; Hogrefe 2003: 128-147
  • 7 Ruwaard J, Lange A, Bouwman M. et al . E-mailed standardized cognitive behavioural treatment of work-related stress: A randomized controlled trial.  Cognitive Behaviour Therapy. 2007;  36 (3) 179-192

Dr. Christiane Eichenberg, Dipl.-Psych.

Institut für Klinische Psychologie und Psychologische Diagnostik
Universität zu Köln

Höninger Weg 115

50969 Köln

Email: eichenberg@uni-koeln.de

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