Pneumologie 2009; 63(5): 251
DOI: 10.1055/s-0029-1224835
Pneumo-Fokus

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Allergologie - Insektengift-Allergien mit In-vitro-Tests diagnostizieren

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Publication Date:
22 June 2009 (online)

 

Allergien gegen Hymenopterengifte sind für ihre dramatische, mitunter lebensgefährliche Symptomatik bekannt. Wespen- und Bienengiftallergien werden mit In-vitro-Tests, Haut- und Expositionstests erfasst. K. Scherer et al. untersuchten den Nutzen von CAST-ELISA und Flow-CAST für die Diagnostik. Int Arch Allergy Immunol 2008; 146: 122–132

Etwa 0,5–1% der Allgemeinbevölkerung sind gegen Insektengifte sensibilisiert. Da viele Menschen Bienen und Wespen nicht unterscheiden können und zudem Kreuzreaktivitäten möglich sind, ist eine genaue Diagnostik für eine sinnvolle Prävention sehr wichtig. Neben Hauttest und sIgE-Bestimmung kommen hier zelluläre In-vitro-Tests zum Einsatz. Im CAST-ELISA werden aus einer Patientenprobe isolierte Leukozyten mit dem entsprechenden Allergen stimuliert. Der Flow-CAST untersucht dagegen die allergeninduzierte In-vitro-Aktivierung von Basophilen indem er das D 63-Molekül auf der Basophilenmembran misst. Die Autoren verglichen die Testergebnisse von 134 Patienten, die systemisch auf Hymenopteren reagiert hatten und keine spezifische Immuntherapie durchführten, sowie von 44 nicht sensibilisierten Kontrollen.

Es zeigte sich, dass sowohl Sensitivität als auch Spezifität aller Tests sehr hoch waren, gemeinsam eingesetzt ergab sich ein prädiktiver Wert von 100%. Die In-vitro-Untersuchungen waren vor allem zur Differenzierung zwischen Wespen- und Bienengiftallergie von Nutzen. Die Schwere der anaphylaktischen Reaktion konnte allerdings mit keinem Test vorhergesagt werden.

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