Diabetes aktuell 2009; 7(3): 146
DOI: 10.1055/s-0029-1224898
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Kardiovaskuläres Risiko - Neues Statin senkt nicht nur das LDL-Cholesterin

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Publication Date:
20 May 2009 (online)

 

Eine Senkung des LDL-Cholesterins hat sich bei kardiovaskulären Risikopatienten als wirksame Behandlungsstrategie etabliert. Einen allgemein gültigen Normalwert gibt es allerdings nicht mehr. Wie Prof. Winfried März, Heidelberg, betonte, hat sich vielmehr das Konzept der Risikostratifizierung durchgesetzt. So profitieren Hochrisikopatienten von einer LDL-Senkung unter Werte, die noch vor wenigen Jahren als unbedenklich galten. Mit den Therapiezielen wachsen aber auch die Ansprüche an die Potenz der cholesterinsenkenden Medikation. Als besonders effektiv hat sich Rosuvastatin (Crestor®) erwiesen, das Ende 2008 vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassen wurde.

Eine Hypercholesterinämie alleine führt nicht zu einer nennenswerten Erhöhung der kardiovaskulären Ereignisrate, so März. Zusammen mit anderen Risikofaktoren, wie koronare Herzkrankheit (KHK), Diabetes mellitus und linksventrikuläre Hypertrophie, treiben jedoch selbst mäßig erhöhte LDL-Spiegel die Gefahren für Herz und Gefäße überproportional in die Höhe. Alle Patienten, deren Ausgangsrisiko, innerhalb von 10 Jahren ein kardiovaskuläres Ereignis zu erleiden, größer als 20 % ist, sollten deshalb behandelt werden. Besonders strenge LDL-Ziele unter 70 mg/dl gelten nach den Ausführungen des Experten für Patienten mit instabiler KHK sowie für Patienten, die zugleich unter einer KHK und einem Typ-2-Diabetes leiden. Dabei lässt sich der Nutzen der Intervention anhand der cholesterinsenkenden Potenz des Statins vorhersagen.

Jede Abnahme des LDL-Cholesterins um 1 % senkt das KHK-Risiko um 1%, verdeutlichte Dr. Frank Sonntag, Henstedt-Ulzburg. Und mit Rosuvastatin 10 mg ließe sich das LDL-Cholesterin um 45-50 % senken. Mit dieser Dosierung könnten 80 % der Patienten in den anvisierten LDL-Zielbereich gebracht werden, ergänzte Prof. Herbert Schuster, Berlin. Er betonte, dass die Patienten nicht nur von der stärksten LDL senkenden Potenz unter den Statinen profitieren. Mit Rosuvastatin werden auch die höchsten HDL-Anstiege erreicht. Ferner konnte für Rosuvastatin erstmals nachgewiesen werden, dass ein Statin in der Lage ist, atherosklerotische Prozesse nicht nur in ihrer Progression zu bremsen, sondern auch zur Regression zu bringen. Dabei weise die Substanz ein Nebenwirkungsprofil auf, das dem anderer Statine vergleichbar ist.

Martin Wiehl

Quelle: Pressekonferenz AstraZeneca "Cholesterinsenker Crestor® - Zulassung und Markteinführung in Deutschland" am 19. Januar 2009 in Frankfurt/Main

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