Rofo 1973; 118(2): 161-174
DOI: 10.1055/s-0029-1229540
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die transfemorale Arteriographie bei Erkrankungen im Kindesalter

Bericht über 1174 Untersuchungen aus der Literatur und 68 eigene FälleTransfemoral arteriography for diseases in childhoodR. Steckenmesser, S. Bayindir, F. Dietzel, G. Kling, H. F. Schirmer
  • Aus der Röntgenabteilung (Leiter: Prof. S. Bayindir) der Chirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. K. Vossschulte) der Justus-Liebig-Universität Gießen
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Publication Date:
03 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Mit Hilfe der klinischen, klinisch-chemischen sowie konventionell-röntgenologischen Untersuchungen läßt sich eine große Zahl von Tumoren des abdominalen und retroperitonealen Bereiches erfassen und in vielen Fällen ihre Organzugehörigkeit klären. Zusätzlich zu diesen Untersuchungen ermöglicht die Aortographie bzw. selektive Arteriographie, pathologische Prozesse zu lokalisieren und ihre Ausdehnung zu bestimmen. In einer großen Zahl der Fälle können aufgrund der Angiographie Schlüsse auf die Gut- oder Bösartigkeit eines Prozesses gezogen werden. Nicht selten lassen sich Blutungsquellen nachweisen. Ein chirurgischer Eingriff kann durch die mit Hilfe der Angiographie gewonnenen Kenntnisse über den Gefäßverlauf und die Gefäßversorgung eines Prozesses vorgeplant werden. Obwohl einige Autoren der Arteriographie noch mit Skepsis gegenüberstehen (19) bzw. sie ablehnen (55), findet sie auch im Kindesalter zunehmende Verbreitung. Wie es sich bei 1174 aus der Literatur gesammelten und 68 eigenen Fällen zeigen läßt, beträgt die Komplikationsrate 1,8%. Bei Berücksichtigung dieser Tatsache scheinen Bedenken gegenüber einem größeren Risiko bei der Arteriographie im Kindesalter nicht gerechtfertigt.

Summary

By using clinical, clinico-chemical and conventional radiological examinations, it is possible to define a high proportion of abdominal and retro-peritoneal tumours. In many cases it is possible to recognise the organ which gives rise to them. Aortography or selective arteriography can localise these pathological processes and determine their extent. In many cases it is possible to determine whether the process is benign or malignant as a result of an arteriogram. Sources of bleeding can frequently be demonstrated. A surgical approach can often be planned as a result of the information provided by angiography regarding the anatomy of vessels and the vascular supply of a tumour. Although some authors are still sceptical of the value of arteriography (19) and others deny its value (55), it is becoming increasingly accepted as a diagnostic method during childhood. 1,174 cases reported in the literature and 68 examinations carried out by us, suggest a complication rate of 1.8%. This indicates that the risk of arteriography is not increased during childhood.

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