Rofo 1977; 127(11): 442-447
DOI: 10.1055/s-0029-1230738
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Röntgenologische Befunde schwerer Nierenverletzungen im Kindesalter

Radiological findings in severe renal trauma during childhoodH. Otto, B. Brehmer
  • Röntgendiagnostisches Zentralinstitut (Direktor: Prof. Dr. med. E. Löhr) und Urologische Klinik (Direktor: Prof. Dr. med. P. Mellin) des Universitätsklinikums der Gesamthochschule Essen
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Publication Date:
03 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über röntgenologische Untersuchungen bei 21 Kindern im Alter von 4—14 Jahren berichtet, bei denen eine schwere Nierenverletzung vorlag. Die verschiedenen röntgenologischen Zeichen, ihre Wertigkeit und Häufigkeit werden im einzelnen dargestellt. Die Leeraufnahme kann nur unspezifische Hinweise geben. Ein Kontrastmittelextravasat im Ausscheidungsurogramm ist als einziges sicheres Zeichen für eine Ruptur zu verwerten. Die sofortige Gefäßdarstellung ist zum Ausschluß einer Gefäßverletzung bei fehlender Kontrastmittelausscheidung der verletzten Niere erforderlich, die verzögerte Angiographie soll bei länger dauernder Hämaturie, bei unklaren Veränderungen im Ausscheidungsurogramm oder dann ausgeführt werden, wenn eine Entscheidung über ein operatives oder konservatives Vorgehen aufgrund des Ausscheidungsurogramms nicht getroffen werden kann. Nach operativer und konservativer Therapie sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig, damit Komplikationen rechtzeitig behandelt werden können.

Summary

The radiological findings in 21 children aged between four and 14 years, suffering from severe renal trauma, are described. Various radiological signs are described and their value and frequency are discussed. Plain films provide only non-specific evidence. Contrast extravasation during an excretions urogram is the only reliable sign of rupture. Immediate angiography in order to exclude vascular damage is indicated if there is no contrast excretion by the damaged kidney. Angiography at a later date should be carried out if there is persistent haematuria, in cases of doubt regarding the excretion urogram, or when it is impossible to decide on the basis of the excretion urogram whether operative or conservative treatment is indicated. Regular observation is necessary, both after operative and conservative treatment, in order to recognise complications at an early stage.

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