Rofo 1952; 76(4): 402-403
DOI: 10.1055/s-0029-1232376
Schaukasten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Röntgenologischer Beitrag zur Diagnose der Leberzirrhose

(Ausgedehnte Verkalkungen bei Milzvenenthrombose)G. Dornuf
  • Aus der Röntgenabteilung des St.-Elisabeth-Krankenhauses Köln-Hohenlind (Chefarzt Dr. med. habil. C. Kruchen)
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Es handelt sich bei diesem Befund um den seltenen Fall einer verkalkten Milzvenenthrombose mit verkalktem Milzinfarkt bei hypertrophischer Leberzirrhose. Die Leberzirrhose wird durch die Anamnese, das Caput medusae sowie die angedeuteten Oesophagusvarizen im unteren präkardialen Bereich bestätigt. Pankreassteine kann man bei diesem Befund ausschließen. Da die Milzvenenthrombose in den meisten Fällen letal verläuft, ist der Röntgenbefund bemerkenswert. Es ist demnach im Anschluß an die Lebererkrankung vor 38 Jahren zu einer Stauung im Pfortadergebiet und zu Verkalkungen in den gestauten Venen gekommen. Weiter stellten sich eine Verkalkung der Milz und Kalkeinlagerungen der Leber ein (Zuckergußleber). Klinisch und röntgenologisch interessierten hier in erster Linie die Symptome der Venenstauung und Phlebolithenbildung in Hinsicht auf die Frühdiagnose der Leberzirrhose, deren Feststellung sonst oft sehr schwierig ist. Die Röntgenbilder unseres Krankheitsfalles zeigen in seltener Weise das Lokalisationsgebiet dieser Phlebolithen und ihre Form. Wir möchten annehmen, daß einzelne Phlebolithen in diesem Gebiet der Beobachtung entgehen können und die Aufmerksamkeit auf die Wichtigkeit der Beachtung des Pfortadergebietes für die Diagnose einer beginnenden Leberzirrhose hinlenken.

    >