Diabetes aktuell 2009; 7(4): 168
DOI: 10.1055/s-0029-1233441
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

RECORD – Sicherheit von Rosiglitazon bestätigt

Winfried Keuthage
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Publication Date:
29 June 2009 (online)

Hintergrund: Die Endauswertung der Langzeitstudie RECORD[1] zur Therapie mit Rosiglitazon bei Patienten mit Typ–2–Diabetes wurde jetzt zeitgleich in The Lancet und auf dem Jahreskongress der American Diabetes Association (ADA) vorgestellt.

Methoden: In die RECORD–Studie wurden prospektiv, randomisiert und kontrolliert 4447 Patienten mit Typ–2–Diabetes und einem durchschnittlichen HbA1c–Wert von 7,9  % eingeschlossen, die entweder eine Zweifach–Kombination aus Rosiglitazon mit entweder Metformin oder Sulfonylharnstoff (SH; n = 2220) oder eine Zweifach–Kombination aus Metformin und SH (aktive Kontrollgruppe n = 2227) erhielten. Primärer Endpunkt auf Intention–to–treat–Basis war die Kombination aus Krankenhauseinweisungen aufgrund von Herz–Kreislauf–Erkrankungen oder kardiovaskuläre Todesfälle aufgrund von Herzinfarkt, Herzinsuffizienz oder Schlaganfall.

Ergebnisse: Während der mittleren Behandlungszeit von 5,5 Jahren erreichten 321 Patienten in der Rosiglitazon–Gruppe und 323 in der Kontroll–Gruppe den primären Endpunkt (Hazard ratio (HR) 0,99; 95  %–KI 0,85–1,16). Die entsprechende HR für die kardiovaskuläre Sterblichkeit betrug 0,84 (95  %–KI 0,59–1,18), für einen Myokardinfarkt 1,14 (95  %–KI 0,80–1,63) und für einen Schlaganfall 0,72 (95  %–KI 0,49–1,06). Herzinsuffizienz mit Krankenhauseinweisung oder mit Todesfolge trat bei 61 Patienten in der Rosiglitazon–Gruppe und bei 29 Patienten in der Kontroll–Gruppe auf (HR 2,10; 95  %–KI 1,35–3,27). Am Studienende war die Absenkung des HbA1c–Wertes unter der Therapie mit Rosiglitazon–Kombinationen signifikant stärker als unter Metformin–SH–Kombinationen. Insbesondere bei Frauen traten unter Rosiglitazon vermehrt Frakturen von Arm–, Hand–, Unterschenkel– und Fußknochen auf.

Folgerungen: Bei Patienten mit Typ–2–Diabetes war unter einer Kombination Rosiglitazon mit entweder Metformin oder SH – im Vergleich zur Metformin–SH–Kombination – das Risiko für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität nicht erhöht. Zwar lag der HbA1c–Wert in der Rosiglitazon–Gruppe signifikant niedriger, aber wie zu erwarten war die Rate an Herzinsuffizienzen mit Krankenhauseinweisung oder mit Todesfolge unter Rosiglitazon signifikant erhöht.

Quelle

  • 1 Home PD, Pocock SJ, Beck–Nielsen H. et al. . Rosiglitazone evaluated for cardiovascular outcomes in oral agent combination therapy for type 2 diabetes (RECORD): a multicentre, randomised, open–label trial.  Lancet. 2009;  373

1 Rosiglitazone Evaluated for Cardiac Outcomes and Regulation of Glycaemia in Diabetes

Dr. med. Winfried Keuthage

Münster

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