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DOI: 10.1055/s-0029-1238756
Allgemeine und psychopathologische Belastungsfaktoren bei MS-Patienten und ihren pflegenden Angehörigen: Design und Methodik der MS Ceragiver Burden Studie
Neuropsychiatrische Syndrome und Störungen gelten in der Therapie der Multiplen Sklerose (MS) als häufige, die Behandlung erschwerende und die Prognose verschlechternde Faktoren. Gleichzeitig stellen diese Variablen, neben sozialen und familiären Belastungen, eine schlecht untersuchte Gruppe von Einflussfaktoren dar. Vor diesem Hintergrund soll die „MS Patients and their Caregivers Psychopathological and General Burden of Disease“– Studie (1) Häufigkeit und Art neuropsychiatrischer Syndrome bei MS-Patienten und Angehörigen differenziert erheben und (2) Ansätze für ein vertieftes pathogenetisches Gesamtverständnis liefern. (3) Neuropsychiatrische und psychosoziale Belastungskonstellationen sowie „unmet needs“ der Patienten und Angehörigen werden gleichzeitig erfasst und somit Wechselwirkungen identifiziert. Für die Studie wurden jeweils 3–4 MS-Zentren bzw. Schwerpunktpraxen aus folgenden Regionen ausgewählt: Dresden, Bochum, Köln, Hamburg, München, Stuttgart und Berlin. Eingeschlossen wurden Patienten im Alter von 18–55 Jahren, die nach MacDonald Kriterien eine gesicherte MS aufweisen und einen Angehörigen benannten, der ebenfalls bereit war an der Studie teilzunehmen. Die Zentren wurden gebeten, jeweils 10–20 Patienten in unterschiedlichen Krankheits- und Behandlungsstadien zu rekrutieren, um ein hinreichend breites Spektrum an MS-Subgruppen abzubilden. Insgesamt ergibt sich eine Untersuchungsstichprobe von 400 Patienten + 400 Caregiver. Der behandelnde Arzt wurde gebeten für jeden Patienten einen Arztbogen zur Dokumentation der MS-Symptomatik und anderen Krankheitsbereichen auszufüllen. Patient und Caregiver wurden jeweils persönlich von klinisch geschulten Interviewern auf Grundlage des Structured Clinical Diagnostic Interview for DSM-IV-TR (SKID) hinsichtlich ihrer neuropsychiatrischen Symptomatik, des Vorliegens psychischer Störungen und ihrer Behandlung untersucht. In Ergänzung zum SKID wurden mit dem Patienten außerdem spezifische MS-Merkmalslisten (u.a. Symptomchecklisten) sowie Fragebögen zu ausgewählten Bereichen (z.B. Lebensqualität) ausgefüllt. Beim Caregiver kam zusätzlich ein Caregiver-Fragebogen zur Anwendung, der Aufschlüsse über das Ausmaß unbefriedigter Behandlungs- und Betreuungsbedürfnisse gibt. Dieser Beitrag soll die Methodik und erste Ergebnisse der derzeit laufenden Studie darstellen.
Studienförderung: „unrestricted educational grand“ der Firma Novartis Deutschland GmbH an die GWT-TUD.