ergopraxis 2010; 3(1): 13
DOI: 10.1055/s-0029-1240025
wissenschaft

Gemeindenahe Ergotherapie – Freizeitbetätigungen einsetzen und Teilhabe fördern

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Publication Date:
29 January 2010 (online)

 

Freizeitbetätigungen wie Football spielen können eine effektive Form von Ergotherapie darstellen – außerhalb des traditionellen Gesundheitssystems. Zu diesem Ergebnis kam die Ergotherapeutin Lorrae Mynard mit Kollegen von der La Trobe University, Australien.

Innerhalb einer ethnografischen Studie sammelten und untersuchten die Forscher Erfahrungen von Mitgliedern einer Footballmannschaft. Diese gehörte zu einer speziellen Liga, die von einem Ergotherapeuten etabliert wurde, um Männer mit psychiatrischen Erkrankungen und körperlichen Behinderungen, die arbeitslos und sozial benachteiligt sind, eine Chance zu geben. Denn: In Australien ist „Australian Rules Football” ein Nationalsport und kulturell bedeutsam – besonders für Männer. Anhand von teilnehmenden Beobachtungen und Interviews mit fünf Spielern dieser Footballmannschaft kamen die Forscher zu folgenden Ergebnissen: Ein Mitglied einer Footballmannschaft zu sein, fördert sowohl die eigene Akzeptanz als auch die Akzeptanz von anderen, erhält die psychische und physische Gesundheit sowie die Fitness, beugt einer Zustandsverschlechterung vor, unterstützt Freundschaften ebenso wie ein Zugehörigkeitsgefühl und fördert darüber hinaus die gegenseitige Anerkennung.

Die Forscher schlussfolgern, dass Ergotherapeuten nicht nur Football, sondern auch andere Freizeitbetätigungen einsetzen können, um die Gesundheit von Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen in der Gemeinde zu unterstützen. Sie sind der Meinung, dass man anhand von Langzeitstudien die Effektivität dieser Therapieform beweisen könnte. Auch, um die Grundlage für eine finanzielle Unterstützung zu schaffen.

akb

AOTJ 2009; 56: 266–274

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