Suchttherapie 2009; 10 - S123
DOI: 10.1055/s-0029-1240270

Verbreitung und Einflussfaktoren cannabisbezogener Probleme bei Jugendlichen

D Piontek 1, L Kraus 1, A Pabst 1, S Müller 1
  • 1IFT Institut für Therapieforschung, München

Hintergrund: Vergleichsweise hohe Prävalenzraten des Cannabiskonsums, vor allem unter Jugendlichen, werfen die Frage nach möglichen negativen Konsequenzen für das Individuum sowie die Gesellschaft auf. Aus einer Public Health Perspektive erscheint es sinnvoll, diejenigen Konsumenten zu identifizieren, deren Konsummuster mit gesundheitlichen und/oder sozialen Problemen verbunden sind, um gezielt frühzeitige Interventionen anzubieten. Bislang liegen allerdings kaum Informationen zur Verbreitung cannabisbezogener Probleme in der Allgemeinbevölkerung vor.

Ziel: Ziel dieser Arbeit ist es, das Ausmaß cannabisbezogener Probleme in einer deutschen Stichprobe von Jugendlichen zu beschreiben. Darüber hinaus sollen mögliche Korrelate des problematischen Konsums untersucht werden (soziodemographische Faktoren, andere substanzbezogene Variablen, soziale Faktoren).

Methodik: Im Rahmen der Europäischen Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen (ESPAD) wurden im Jahr 2007 12.448 Schüler der 9. und 10. Klassen aus sieben Bundesländern zu ihrem Substanzkonsum befragt. Zur Erfassung cannabisbezogener Probleme wurde der Cannabis Abuse Screening Test (CAST) eingesetzt, der unterschiedliche Aspekte schädlichen Cannabisgebrauchs erfragt und eine Klassifikation in risikoarme und Hochrisiko-Konsumenten ermöglicht.

Ergebnisse: Anhand der Indikatoren des CAST werden zunächst deskriptive Daten zur Verbreitung riskanter Konsummuster vorgestellt. Anschließend wird mit Hilfe regressionsanalytischer Verfahren geprüft, ob sich cannabisbezogene Probleme durch verschiedene Risikofaktoren vorhersagen lassen.