Ambulante Entwöhnung Alkoholabhängiger

Rein ambulante Entwöhnungstherapien nehmen zwar zu, werden aber immer noch relativ selten durchgeführt.

Die Fachambulanzen der Klientenzentrierten Problemberatung (KPB) in Dachau und München sind fachärztlich geleitete Rehabilitationseinrichtungen zur ambulanten Entgiftung und Entwöhnung von alkohol- und medikamentenabhängigen Männern und Frauen ab 18 Jahren. Sie sind von der Kassenärztlichen Vereinigung, den gesetzlichen Krankenkassen, den Rentenversicherungsträgern und den Beihilfestellen anerkannt und haben einen privaten Träger. Die Behandlung erfolgt in einem dichten, hochstrukturierten Therapiesetting über ca. ein Jahr. Das psychotherapeutische Behandlungskonzept folgt einem integrativen Ansatz mit tiefenpsychologischer Grundorientierung.

In zwei externen prospektiven Katamnesestudien (1999 bis 2003 und 2003 bis 2006) der Psychiatrischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität in München wurden jeweils alle Patienten eines Behandlungsjahrgangs zu Beginn und am Ende der Entwöhnungstherapie sowie 12 und 24 Monate nach Therapieende untersucht. Interviewer und Projektleiter waren nicht in die Therapie involviert.

In beiden Studien konnten die Patienten mit einer hohen Ausschöpfungsquote in einem persönlichen Interview nachuntersucht werden. Nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DGSS) waren nach konservativer Berechnung der Abstinenzquote (Berechnungsform 4) über den gesamten Katamnesezeitraum der ersten Studie 56% (n: 57) nach 12 Monaten und 51% (n: 52) nach 24 Monaten durchgehend abstinent sowie 14% (n: 14) nach 12 Monaten und 17% (n: 17) nach 24 Monaten in ihrem Trinkverhalten gebessert. Gemäß DGSS 4 waren über den gesamten Katamnesezeitraum der zweiten Studie 52% (n: 46) nach 12 Monaten und 44% (n: 39) nach 24 Monaten durchgehend abstinent sowie 20% (n: 18) nach 12 Monaten und 16% (n: 14) nach 24 Monaten gebessert.

Die vorliegenden Studienergebnisse belegen, dass die ambulante Entwöhnungstherapie für Alkoholabhängige mit guter sozialer Integration eine Erfolg versprechende und kostengünstige Alternative zur traditionellen stationären Entwöhnungstherapie darstellt.