Suchttherapie 2009; 10 - S254
DOI: 10.1055/s-0029-1240302

Achtsamkeitsbasierte Suchttherapie im stationären Setting

G Mundle 1
  • 1Oberbergkliniken, Berlin

Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die heute sehr gute Suchttherapie aus der reinen Krankenbehandlung in den Bewusstwerdungsprozess der Persönlichkeit mit all ihren körperlichen, geistigen und seelischen Aspekten hineingeführt werden muss. Notwendig hierfür ist ein Wertewandel von der reinen Außen- zu einer achtsamen Innenschau. Es geht um die achtsame Wahrnehmung der individuellen Persönlichkeit, insbesondere des emotionalen Profils mit all ihren inneren Werten, Bildern und Zielvorstellungen. Mühelose Abstinenz und seelische Gesundheit setzen die emotionale Akzeptanz der eigenen Suchterkrankung und die Fähigkeit voraus, sich selbst in all seinen Facetten, sprich Körper, Geist und Seele mit all den angenehmen und unangenehmen Seiten radikal akzeptieren zu können. Das Training von Achtsamkeitsübungen fördert den Prozess der Bewusstwerdung der individuellen Persönlichkeit und ermöglicht ein frühzeitiges Erkennen und Wahrnehmen möglicher Rückfallgefahren und Rückfallprozesse.

Vorgestellt werden erste Studien zu achtsamkeitsbasierten Therapieverfahren im Suchtbereich sowie ein neu entwickeltes Manual zur achtsamkeitsbasierten Suchttherapie.