Suchttherapie 2009; 10 - S342
DOI: 10.1055/s-0029-1240316

Die Sicht der Klinik–Erfahrungen mit der Entzugsbehandlung von Gamma Hydroxy Buttersäure (GHB)

B Aydin 1, K Behrendt 1, M Rath 2
  • 1Asklepios Klinik Nord, Fachabteilung Abhängigkeitserkrankungen, Hamburg
  • 2ZfP Südwürttemberg, Bad Schussenried

Gamma-Hydroxy-Buttersäure (GHB) ist in Deutschland seit längerem u.a. als Partydroge und als Sedativum („K.O.-Tropfen“) bekannt. Die GHB-Abhängigkeit im klinischen Entzug stellte in Norddeutschland bisher eine Rarität dar. Seit 2006 ist die Zahl der hilfesuchenden GHB-Abhängigen sprunghaft gestiegen. Während sich 2006 nur zwei Patienten in unserer Abteilung mit GHB-Abhängigkeit vorstellten, waren es seit 2007 bereits acht Patienten. Die Tendenz ist weiter steigend. Angst, Depressionen und Schlafstörungen sind häufig genannte Symptome bei GHB-Abhängigkeit. In der Entzugstherapie hat sich international die gestufte Dosisreduktion mit Benzodiazepinen etabliert, was jedoch häufig nicht zum gewünschten Erfolg führt. Protrahierte Entzugssymptome mit schweren, intensivpflichtigen Delirien sind trotz Therapie keine Seltenheit. Dieser Vortrag beschreibt Verlauf und Therapie des GHB-Entzugssyndroms an Fallbeispielen. Dabei wird auf die Schwierigkeiten der Diagnosestellung, der individuell angemessenen Medikation und der Anschlussbehandlung eingegangen.