Suchttherapie 2009; 10 - S612
DOI: 10.1055/s-0029-1240356

Tabakentwöhnung für jugendliche Raucher: Akzeptanz und Durchführbarkeit eines neu entwickelten, jugendspezifischen Ausstiegsprogramms

A Geier 1, A Bühler 1, D Nowak 2
  • 1IFT Institut für Therapieforschung, München
  • 2Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Klinikum der Universität München, München

Hintergrund: In der Tabakentwöhnung mit Jugendlichen stellt die Rekrutierung der jugendlichen Raucher/innen das derzeit größte Problem dar. Dies liegt auch daran, dass bestehende Angebote meist von Erwachsenenprogrammen abgeleitet und nicht genügend jugendspezifisch ausgerichtet sind. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde ein Programm entwickelt, das jugendspezifische Elemente (emotionaler Fokus) in den Vordergrund rückt, und auf seine Anwendbarkeit im Alltag geprüft.

Ziel: Ziel der Pilot-Studie ist es, ein neu entwickeltes jugendspezifisches Tabakentwöhnungsprogramm bzgl. der Erreichbarkeit der Zielgruppe sowie der Akzeptanz und Durchführbarkeit zu untersuchen.

Methode: Das Ausstiegsprogramm für jugendliche Raucher/innen wurde an insgesamt sechs Schulen angeboten. Angaben zu Akzeptanz und Rauchverhalten wurden per Fragebogen von den Jugendlichen erhoben, die Erreichung der Zielgruppe und Durchführbarkeit von der Kursleitung dokumentiert.

Ergebnisse: 523 Schüler/innen besuchten die Informationsveranstaltung. Vier Kurse mit insgesamt 30 Teilnehmer/innen kamen zustande. Die Haltequote lag bei 100 Prozent. Am Ende des Kurses waren 36,7 Prozent der Teilnehmer/innen rauchfrei. Bei der Nachbefragung waren 36,7 Prozent der Teilnehmer/innen rauchfrei.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass hiermit ein Programm zur Verfügung steht, das rauchende Jugendliche erreicht, anspricht und in der Maßnahme hält. Die bisher verfügbaren Daten lassen eine Wirksamkeit erwarten, die international berichteten Effekten entspricht.