Suchttherapie 2009; 10 - S631
DOI: 10.1055/s-0029-1240363

Medikamente im Alter

G Glaeske 1
  • 1Universität Bremen - Zentrum für Sozialpolitik (ZeS), Bremen

Nach wie vor bekommen viel zu viele ältere Menschen Arzneimittel mit Abhängigkeitspotenzial verordnet, vor allem Schlaf und Beruhigungsmittel. Es wird geschätzt, dass etwa 1,1–1,2 Millionen Menschen über 65 Jahre wegen des Dauergebrauchs vor allem von Hypnotika aus der Gruppe der Benzodiazepine und sog. Z-Drugs (Zoplicon oder Zolidem) abhängig sind, darunter vor allem Frauen. Vielfach werden Arzneimittel mit langen Wirkzeiten verodnet, die ältere Menschen in unvermutete Gefahren bringen: sie stehen morgens noch „dösig“ auf, sind unsicher beim Gehen und stürzen, oftmals kommt es dann zu schwer heilenden Knochenbrüchen, die Menschen werden pflegebedürftig.

Medikamentensucht im Alter wird damit zu einer beträchtlichen Gefahr!