INCANT–Eine internationale kontrollierte Studie zur Überprüfung der Wirksamkeit des MDFT-Ansatzes

Der Konsum von Cannabis ist in allen Ländern Westeuropas vergleichsweise weit verbreitet. Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen zeigen, dass im Zusammenhang mit dem anhaltenden Konsum von Cannabis eine spezifische Form der Drogenabhängigkeit entstehen kann, die häufig mit psychischen Störungen assoziiert ist Bis heute liegen jedoch in Europa wenige Erkenntnisse darüber vor, mit welchen therapeutischen Angeboten Cannabisabhängige besonders wirksam behandelt werden können. Dies gilt insbesondere für die Behandlung jugendlicher Cannabiskonsumentinnen und -konsumenten. Vor diesem Hintergrund haben sich die Gesundheitsministerien fünf europäischer Länder (Belgien, Frankreich, Niederlande, Schweiz, Deutschland) entschlossen, die gemeinsam entwickelte Behandlungsstudie INCANT (International Cannabis Need of Treatment) durchzuführen. Mit der INCANT Studie wird eine in den USA erfolgreich evaluierte Behandlungsmethode für cannabisabhängige Jugendliche (Multidimensionale Familientherapie, MDFT) eingeführt und in ihrer Effektivität mit anderen Behandlungsansätzen verglichen. In die vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte INCANT-Studie wurden zwischen Oktober 2007 und März 2009 insgesamt 120 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren einbezogen und im Therapieladen Berlin behandelt. Jeweils die Hälfte der Personen wurde zufällig der familientherapeutischen Behandlung (MDFT) bzw. einer Einzeltherapie zugewiesen. Ziel des Beitrages wird es sein, erste Ergebnisse der kontrollierten Behandlungsstudie vorzustellen.