Suchttherapie 2009; 10 - PO17
DOI: 10.1055/s-0029-1240451

Versorgung pathologischer Glücksspieler in Bayern – Wer nimmt Hilfe in Anspruch?

M Kroher 1, M Sassen 1
  • 1IFT Institut für Therapieforschung, München

Ziele: Aufgrund des Glücksspielstaatsvertrags ist Glücksspiel und besonders pathologisches Glücksspielen in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Viele ambulante Suchthilfeeinrichtungen verzeichnen seit 2008 einen Anstieg an Klienten mit Glücksspielproblemen. Aus diesem Grund wurde eine Studie entwickelt, welche Spielverhalten und Persönlichkeitsmerkmale von Glücksspielern erfasst, um Impulse zur Verbesserung der Versorgungssituation in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen zu geben.

Methodisches Vorgehen: Die Studie beginnt im April 2009 und umfasst ca. 500 Klienten, die eine von über 40 teilnehmenden ambulanten Suchthilfeeinrichtungen in Bayern aufsuchen. Alle Personen mit primär glücksspielbezogenen Problemen, die eine Beratung in Anspruch nehmen und zur Studienteilnahme bereit sind, werden in die Untersuchung aufgenommen. Die Erhebung der Daten erfolgt anhand eines Klientenfragebogens sowie der regulären Dokumentation durch den Deutschen Kerndatensatz. Der Fragebogen setzt sich dabei aus dem BDI, SKID, SCL–90-R sowie Fragen zum Glücksspielverhalten und daraus resultierenden Problemen zusammen.

Ergebnisse: Das Studiendesign wird vorgestellt, ebenso werden erste Ergebnisse zu Klienten- und Einrichtungseigenschaften dargestellt und diskutiert.

Ausblick: Die vorliegende Studie stellt deutschlandweit die erste systematische Untersuchung von Glücksspielern in ambulanten Suchtberatungen dar.