Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2009; 16(3): 109-111
DOI: 10.1055/s-0029-1241108
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Migrantenmedizin - Mit gebundenen Händen arbeiten Zwischen medizinischer Herausforderung, Flüchtlingsrecht und ärztlichem Ethos

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Publication Date:
25 September 2009 (online)

 

Die Würzburger "Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge und Asylbewerber" ist eine der größten in Bayern. Drei Kilometer vor der Stadt leben zirka 500 Flüchtlinge aus über 40 Ländern auf einem ehemaligen Kasernengelände. Einige sind eben erst aus ihren Heimatländern nach Deutschland geflohen, andere leben dort bereits seit mehr als 10 Jahren.

Die Missionsärztliche Klinik Würzburg engagiert sich in dieser Gemeinschaftsunterkunft seit 2006. Um mit den Flüchtlingen in Kontakt zu kommen, ihnen ein Angebot zur medizinischen Weiterbildung zu machen und einen Beitrag zur Krankheitsprävention zu leisten, veranstalten wir regelmäßig für unterschiedliche Sprachgruppen sogenannte Gesundheitskurse. Themen sind Erste Hilfe, Kinder- und Frauengesundheit, Zahngesundheit, Infektionskrankheiten, Suchterkrankungen, Impfungen und die Struktur des Gesundheitswesens in Deutschland. Seit 2008 ist die Missionsärztliche Klinik zusätzlich mit der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung der Flüchtlinge betraut.

Während unserer Arbeit stellen wir immer wieder fest, dass wir sie "mit gebundenen Händen" verrichten müssen: Denn die medizinische Versorgung von Flüchtlingen und Asylbewerbern wird vom bundesdeutschen Flüchtlingsrecht beeinflusst und behindert.

Abb. 1 Basiskurs mit Flüchtlingen zu verschiedenen Themen der Gesundheitsversorgung.

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