Z Gastroenterol 2009; 47 - V08
DOI: 10.1055/s-0029-1241225

Erste randomisierte kontrollierte Studie zur flexiblen endoskopischen Therapie des Zenker Divertikels (ZD): APC- versus Nadelmesser-Mukomyotomie

JP Charton 1, B Schumacher 1, PE Verde 2, H Neuhaus 1
  • 1Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Medizinische Klinik/Gastroenterologie, Düsseldorf, Germany
  • 2Koordinierungszentrum für Klinische Studien (KKS), Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany

Einleitung: Die flexible endoskopische Mukomyotomie (Muk.) hat sich als minimalinvasive Therapie des symptomatischen ZD etabliert. Randomisierte Studien verschiedener endoskopischer Methoden wurden bisher nicht publiziert.

Ziel: Vergleich von Effizienz und Sicherheit der flexiblen endoskopischen Muk. mittels APC versus Nadelmesser (NM).

Methodik: Von 2/06–4/08 wurden 40 konsekutive Patienten (Pat.) mit symptomatischem ZD zur Muk. mittels APC oder NM randomisiert. Primärer Endpunkt war die Zahl der Interventionen, die zur Symptombehebung erforderlich ist. Vor Therapie und während des follow-up (f/u) wurden alle Pat. mittels numerischer Analogskala (NAS) zur Evaluation von Symptomen befragt.

Ergebnis: 20 Pat. wurden mittels APC und 20 Pat. mittels NM therapiert. In Bezug auf Geschlecht/Alter oder die Größe des ZD bestanden keine statistisch relevanten Unterschiede.

Bei 3 Pat. konnte das f/u nicht beendet werden (2 Pat.: Tod infolge kardiovaskulärer Erkrankung; 1 Pat.: „lost to f/u“). Diese 3 Pat. waren in die APC-Gruppe randomisiert worden. 2 Pat. konnten aus anatomischen Gründen nicht mittels APC therapiert werden, so dass die Therapie mittels NM erfolgte. Nach einem mittleren f/u von 18 Mon. (1–36) wurden 7/20 Pat. in der APC-Gruppe und 3/20 Pat. in der NM-Gruppe mehr als einmal therapiert (p=0,273). Bezüglich der klinischen Symptome wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede dokumentiert. Es traten 4 Komplikationen in der APC-Gruppe (20%; 1 Emphysem, 3 Ösophagusstenosen) und 1 Komplikation in der NM-Gruppe (5%; 1 Emphysem) auf. Aufgrund der relativ kleinen Fallzahl war der Unterschied nicht signifikant (p=0,182). Alle Komplikationen konnten konservativ/endoskopisch therapiert werden. 3 Pat. sind noch in Behandlung.

Schlussfolgerung: Die flexible endoskopische Muk. des symptomatischen ZD mittels APC oder NM ist sicher und effektiv. Diese randomisierte kontrollierte Studie zeigte keine signifikanten statistischen Unterschiede bezüglich der Zahl der Interventionen, die zur Symptombehebung erforderlich ist bzw. bezüglich Komplikationen. In der NM-Gruppe sind tendenziell weniger Interventionen zur Behebung der Dysphagie erforderlich und es traten tendenziell weniger Komplikationen auf.