Z Gastroenterol 2009; 47 - V28
DOI: 10.1055/s-0029-1241245

Detektion und Differenzierung von entzündlichen versus narbigen Crohn Stenosen – Ergebnisse einer prospektiven Vergleichsstudie von 18F-FDG-PET/CT, MR-Enteroklysma und Sonografie versus endoskopisch/histologischer Evaluation

F Lenze 1, J Wessling 2, J Bremer 2, H Ullerich 2, T Spieker 2, A Lügering 2, S Gonschorrek 2, J Heidemann 2, E Rijcken 2, W Domschke 2, T Kucharzik 3, C Maaser 3
  • 1Universitätsklinik Münster, Medizinische Klinik B, Münster, Germany
  • 2Universitätsklinik Münster, Münster, Germany
  • 3Klinikum Lüneburg, Lüneburg, Germany

Einleitung: Für das therapeutische Vorgehen bei einer symptomatischen Crohn-bedingten Stenose ist eine Differenzierung zwischen einer narbigen versus entzündlichen Stenose von wesentlicher Bedeutung. Ziel dieser Arbeit ist es gewesen, die beste nicht-invasive Methode im Vergleich zur Endoskopie zur Stenosedifferenzierung zu bestimmen.

Methode: Patienten mit einer bekannten symptomatischen Stenose wurden in die Studie eingeschlossen. Alle Stenosen wurden mittels endoskopischem Verfahren einschließlich Histologie, 18F-FDG-PET/low-dose CT, MR-Enteroklysma und Sonografie dargestellt, wobei die jeweiligen, den einzelnen Methoden zugeordneten Untersucher gegenüber den Ergebnissen der anderen Untersuchungen verblindet gewesen sind. Für die statistische Auswertung wurden vorab für die einzelnen Untersuchungen standardisierte Bewertungsbögen entwickelt. Zusätzlich wurden CRP/Blutbild bestimmt und der CDAI berechnet.

Ergebnisse: 30 Patienten wurden in die Studie aufgenommen (17 weiblich, 13männlich, mittleres Alter 35, mittlerer CDAI 204 (89–555)). Hierbei wurden insgesamt 43 Stenosen detektiert (duodenal n=4, Dünndarm n=6, ileocoecal n=19, Kolon n=8, rektal n=6). Von diesen wurden 32 mittels PET-CT, 30 mittels MR-Sellink und 26 mittels Sonografie detektiert. Alle 3 Methoden hatten hierbei die geringste Sensitivität im Bereich des Rektums und bis auf Sonografie im duodenalen Bereich. Bei der Differenzierung narbig vs. entzündet zeigte sich die beste Unterscheidungsmöglichkeit durch die Sonografie für die durch diese Methode detektierten Stenosen. Weder MR-Enteroklysma noch PET-CT konnten hier eine wesentliche zusätzliche Informationszunahme bewirken. Zusätzlich zur Beurteilung der Stenose konnten alle 3 Methoden zusätzliche Informationen hinsichtlich extraluminaler Manifestation, z.B. Abszedierung liefern.

Schlussfolgerung: Nach unseren Ergebnissen erscheint eine initiale Darstellung der Stenose mittels Sonografie der sinnvolle erste Schritt. Zusammen mit der Klinik gelingt bei Darstellbarkeit eine Einschätzung der Entzündungsaktivität. Bei Nichtdarstellbarkeit oder unklarem Befund erscheinen als nächste Untersuchung MR-Sellink und PET-CT äquivalent, wobei hier bei nicht Überlegenheit die deutliche Strahlenbelastung und Kosten eines PET-CT bedacht werden sollten.