Z Gastroenterol 2009; 47 - P002
DOI: 10.1055/s-0029-1241253

Präsidentenposter: Kombinierte Tumortherapie gegen Insulin-like growth factor-1 receptor und Her2 als neuartiger Ansatz in der Behandlung von Ösophaguskarzinomen

M Bockhorn 1, T Kalinina 1, A Strelow 1, J Kaifi 1, U Reichelt 2, S Thieltges 1, K Pantel 3, E Yekebas 1, JR Izbicki 1
  • 1Uniklinik Eppendorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Germany
  • 2Uniklinik Eppendorf, Institut für Pathologie, Hamburg, Germany
  • 3Uniklinik Eppendorf, Institut für Tumorbiologie, Hamburg, Germany

Einleitung: Die Expression des Insulin-like growth factor-1 (IGF-1R) und HER2 Rezeptors spielt nachgewiesenermaßen eine essentielle Rolle in der Karzinogenese.

Ziele:

  • Hat die IGF-1R Expression in Ösophaguskarzinomen eine prognostische Relevanz?

  • Welchen Effekt hat die Kombinationstherapie mittels der gegen IGF-1R und HER2 gerichteten Antikörper a-IR3 and herceptin auf die Proliferation von Ösophaguskarzinomzelllinien gegenüber der Einzeltherapie? und

  • Welcher potentielle biologische Mechanismus kann dafür verantwortlich gemacht werden?

Methodik: Die IGF-1R Expression wurde anhand eines eigens etablierten Tissue-Micro-Array (TMA) mit 269 Ösophaguskarzinomen untersucht und mit klinischen Parametern korreliert. Selbst etablierte humane Ösophaguskarzinomzelllinien (Pt1590 and LN1590) wurden mit herceptin and a-IR3 blockiert und Änderungen in der Proliferation analysiert. IGF-1R and HER2 Status, Expressionslevel, und die Phosphorylierung bestimmter in der Aktivierungskaskade beteiligter Proteine wurde mittels Western-blotting untersucht.

Ergebnis: Die Expression von IGF-1R ist mit einer verminderten Überlebensrate assoziiert und konnte in der multivariaten Analyse als unabhängiger Faktor identifiziert werden (P=0,016). Die Kombination von herceptin and a-IR3 führte zu einer signifikanten Wachstumsinhibition beider Zelllinien gegenüber der Gabe nur eines Antikörpers (P<0,01). Die Proliferationsinhibition war mit einer Reduzierung des Proteinlevels von HER2 and IGF-1R assoziiert. Ebenso zeigte sich eine signifikante Suppression der Phosphorylierung von Akt- and MAPK-kinase.

Schlussfolgerung: Die Überexpression von IGF-1R ist mit einer verminderten Überlebensrate assoziiert. Die Kombinationstherapie gegen HER2 und IGF-1R führt zu einer Wachstumsinhibition von humanen Ösophaguszelllinien durch die Suppression der MAPK and Akt Phosphorylierung.

Die Kombinationstherapie mittels a-IR3 and herceptin Antikörpern ist ein vielversprechender Ansatz in der Behandlung von Ösophaguskarzinomen.