Z Gastroenterol 2009; 47 - P006
DOI: 10.1055/s-0029-1241257

Rolle der Helicobacter pylori-Infektion und der Magenatrophie für die Entstehung eines Plattenepithelkarzinoms des Ösophagus

M Venerito 1, S Kohrs 1, T Wex 1, K Mönkemüller 1, D Schubert 2, D Adolf 3, P Malfertheiner 1
  • 1Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Germany
  • 2Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg, Germany
  • 3Otto-von-Guericke Universität, Institut für Biometrie und Medizinische Informatik, Magdeburg, Germany

Einleitung: Studien aus Schweden und Japan haben eine positive Assoziation zwischen Magenatrophie und einem erhöhten Risiko für die Entstehung eines Plattenepithelkarzinoms des Ösophagus (PEK) gezeigt. In Deutschland ist dieser Zusammenhang bisher nicht umfassend untersucht.

Ziele: In einer „case – control“ Studie wurde analysiert, ob das Vorliegen einer H. pylori Infektion oder Magenatrophie ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines PEKs des Ösophagus beinhaltet.

Methodik: Fünfundfünfzig konsekutive Patienten mit einem histologisch gesicherten PEK (40Männer und 15 Frauen, Durchschnittsalter 65±9 Jahre) und 220 geschlechts- und alters-assoziierte Kontrollpatienten mit dyspeptischen Beschwerden wurden prospektiv eingeschlossen. Antrum- and Corpusatrophie wurden mittels Histologie und Serologie evaluiert. Pepsinogen (PG)-I Werte <30µg/mL und PGI/II Ratio <2,5 waren Marker für das Vorliegen einer Corpusatrophie, Gastrin (G)-17 Werte <1pmol/l waren Marker für das Vorliegen einer Antrumatrophie. G-17, PGI, PGII und H. pylori-Antikörper wurden im Nüchternserum mittels spezifischen EIA Tests (GastroPanel; Biohit, Plc) bestimmt. Anti-CagA-Antikörper wurden mittels Immunoblot Assay bestimmt.

Ergebnis: Eine H. pylori Infektion wurde in 47,3% und 63,6% Patienten sowie in 50,9% und 44,5% Kontrollen jeweils serologisch und mit anti-CagA Antikörper diagnostiziert. Die mittels Serologie und anti-CagA Antikörper nachgewiesene H. pylori Infektion war nicht mit einem erhöhten Risiko für PEK assoziiert (p>0,05, Fisher Exact Test). Weder das Vorhandensein einer histologisch oder serologisch diagnostizierten Corpus- und/oder Antrumatrophie war mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung eines PEK assoziiert (p>0,05, Fisher Exact Test).

Schlussfolgerung: Weder das Vorliegen einer H. pylori Infektion oder Magenatrophie waren mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung eines PEKs assoziiert.