Z Gastroenterol 2009; 47 - P007
DOI: 10.1055/s-0029-1241258

Azide und nicht-azide intraösophageale Bolusbewegungen nach Nissen-Fundoplikatio und unter Hochdosis-PPI: Evaluation mittels kombinierter 24h-Impedanz-pH-Metrie der Speiseröhre

CA Gutschow 1, W Schröder 1, M Bludau 1, J Leers 1, E Bollschweiler 1, AH Hölscher 1
  • 1Universität zu Köln, Klnik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Germany

Einleitung: Die kombinierte 24h-pH-Impedanzmessung (pH-MII) ermöglicht die Darstellung von aziden und nicht-aziden intraösophagealen Bolusbewegungen. Der Einfluss der Nissen-Fundoplikatio (NF) und der Therapie mit hochdosierten Protonenpumpeninhibitoren (PPI) auf aziden und nicht-aziden Reflux ist bisher nur unzureichend untersucht.

Patienten und Methoden: 18 Patienten mit gastroösophagealer Refluxkrankheit wurden mittels pH-MII untersucht: 7 Patienten vor und nach NF und 11 Patienten vor und unter Hochdosis-PPI-Therapie (2×40mg Pantoprazol). Der Einfluss der Therapie auf Symptomatik, Säureexposition der Speiseröhre und azide und nichtazide retrograde Bolusbewegungen wurde evaluiert.

Ergebnisse: Beide Therapieformen führten zu einer exzellenten Beeinflussung der Symptomatik (p<0,05) und zu einer Reduktion der ösophagealen Säureexposition in der pH-Metrie (p<0,05). Ebenso kam es in beiden Gruppen zu einer Reduktion der aziden Bolusbewegungen in der pH-MII (p<0,05). Die Zahl der nicht-aziden Bolusbewegungen wurde jedoch weder durch die medikamentöse noch durch die chirurgische Therapie beeinflusst.

Schlussfolgerung: Nach NF kommt es durch die Sphinkteraugmentation zu nicht-aziden retrograden Bolusbewegungen, die in der pH-MII nicht von Refluxepisoden zu unterscheiden sind. Die gute Wirkung der NF auf durch sauren Reflux bedingte Symptome wird durch dieses Phänomen nicht beeinträchtigt. Die Indikation zur NF bei Patienten mit durch nicht-aziden Reflux bedingten Beschwerden muss jedoch in Frage gestellt werden.