Z Gastroenterol 2009; 47 - P015
DOI: 10.1055/s-0029-1241266

Endoskopische Resektion als Therapie der 1. Wahl bei Magenfrühkarzinomen

S Meinzer 1, J Kunz 1, D Brenke 1, B Köhrer 1, A Lutterer 1, L Goßner 1
  • 1Städtisches Klinikum Karlsruhe, Medizinische Klinik, Schwerpunkt Gastroenterologie, Hepatologie und Diabetologie, Karlsruhe, Germany

Hintergrund: Die Prognose der Magenfrühkarzinome ist im Gegensatz zu der fortgeschrittener Stadien gut. Im Gegensatz zu den endoskopischen, weniger invasiver Behandlungsmethoden, gehen die bisherigen Standardtherapien der westlichen Welt (radikale Ösophagusresektion, komplette Gastrektomie oder Magenteilresektion) mit einem deutlich höheren Morbitäts- bzw. Mortalitätsrisiko einher. Gerade in Anbetracht häufig des häufig fortgeschrittenen Lebensalters und bestehender relevanter Komorbiditäten etabliert sich die endoskopische Mukosaresektion (EMR) zunehmend als valide Alternative.

Methodik: Von 07/2005 bis 04/2009 behandelten wir insgesamt 45 Patienten mit histologisch gesicherten Magenfrühcarcinomen (42,2% Frauen, 53,3%Männer, Durchschnittsalter 73,0 Jahre) mittels EMR.

Ergebnisse: In 97% der Patienten konnte eine gesicherte und anhaltende Remission erreicht werden. Die Nachbeobachtungsdauer betrug hierbei durchschnittlich 2,51 Jahre, der Range reichte von 0,1–5,15 Jahren. Im Mittel waren 3,3 EMR – Behandlungen notwendig. Komplikationen, insbesondere Perforationen, traten in keinem der Fälle auf.

Schlussfolgerung: Die endoskopische Mukosaresektion stellt eine sichere und kurative Therapie gastraler Frühkarzinome dar. Gegenüber der operativen Therapie liegt ihr Vorteil in der geringeren Invasivität, die postinterventionelle Lebensqualität bleibt unveändert hoch. Gemäß den Empfehlungen von Gotoda et al. kann die Indikation zur endoskopischen Resektion bis zum Tumorstadium T1 sm1 gestellt werden.