Z Gastroenterol 2009; 47 - P016
DOI: 10.1055/s-0029-1241267

Dilatation symptomatischer Schatzki Ringe: Ergebnisse einer prospektiven follow-up Untersuchung

M Müller 1, VF Eckardt 1, K Kuhr 2, J König 2, I Gockel 3
  • 1DKD Wiesbaden, Gastroenterologie, Wiesbaden, Germany
  • 2Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Germany
  • 3Klinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Germany

Einleitung: Der Schatzki Ring ist eine häufige Ursache für Dysphagie und Bolusobstruktion. Die Ösophagusbougierung hat sich als Therapie etabliert, im Verlauf kommt es jedoch häufig zu Rezidiven. Daher wurde der Langzeitverlauf von Patienten nach Dilatation symptomatischer Schatzki-Ringe untersucht. Neben der rezidivfreien Zeit wurde die Häufigkeit von assoziierten ösophagealen Läsionen und deren Einfluss auf die Remissionsdauer analysiert.

Methode: Seit 1984 wurden Patienten mit erstmals diagnostiziertem, symptomatischem SchatzkiRing prospektiv untersucht. Die Diagnose wurde endoskopisch und/oder radiologisch gestellt. Bei allen Patienten erfolgte ein strukturiertes Interview hinsichtlich Art und Dauer der Symptomatik. Die Endoskopie definierte das Vorhandensein Reflux-bedingter Läsionen und weiterer struktureller Veränderungen. Eingeschlossen wurden 167 Patienten (124Männer, 43 Frauen) mit einem Alter 57±14,6 Jahre. 133 (56,3%) Patienten wurden mit einer einzelnen Dilatation mit Malloney oder Savary-Gillard Bougies (46–58F) therapiert. Es trat keine Perforation auf. Verlaufsinformationen waren bei 94 der 133 Patienten zu erheben, die durchschnittliche Beobachtungszeit betrug 65 Monate (Streubreite, 12–254 Mon.).Die Remissionsdauer wurde mithilfe des Kaplan-Meier Schätzers erhoben.

Ergebnisse: Nach 2 Jahren Nachbeobachtung hatten 71% (SE 4%), nach 5 Jahren 56% (SE 4%) und nach 10 Jahren 52% (SE 4%) der Patienten noch keine erneute Therapie erhalten. In der initialen endoskopischen Evaluation wiesen 40 der 94 Patienten (42%) weitere Ösophagusveränderungen wie Refluxösophagitis (24 Patienten), Membranen (14 Patienten) und eosinophile Ösophagitis (2 Patienten) auf. Es zeigte sich jedoch kein signifikanter Einfluss dieser assoziierten Veränderungen auf die Remissionsdauer.

Schlussfolgerung: Die Oesphagusbougierung stellt eine erfolgreiche und sichere Therapie des Schatzki Rings dar. Allerdings treten im Langzeitverlauf bis zu 10 Jahren, bei etwa der Hälfte der Patienten erneut behandlungsbedürftige Symptome auf. Der Schatzki-Ring ist häufig vergesellschaftet mit zusätzlichen morphologischen Veränderungen des Ösophagus, welche jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die Remissionsdauer haben.