Z Gastroenterol 2009; 47 - P036
DOI: 10.1055/s-0029-1241287

Charakterisierung dendritischer Zellpopulationen aus humanen mesenterialen Lymphknoten und peripherem Blut

A Hostmann 1, K Kapp 2, M Beutner 1, JP Ritz 3, A Krösen 4, C Loddenkemper 5, L Lenzner 1, R Ignatius 6, R Duchmann 7, M Zeitz 1, R Ullrich 1
  • 1Charite, Campus Benjamin Franklin, Medizinische Klinik I, Berlin, Germany
  • 2Mologen AG, Berlin, Germany
  • 3Charite Universitätsmedizin Berlin – Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin, Germany
  • 4Klinik für Allgemein- Viszeral- und Unfallchirurgie, Krankenhaus Porz am Rhein, Köln, Germany
  • 5Charite Universitätsmedizin Berlin – Campus Benjamin Franklin, Institut für Pathologie, Berlin, Germany
  • 6Charite Universitätsmedizin Berlin – Institut für Tropenmedizin, Berlin, Germany
  • 7Medizinische Klinik, Hospital zum Heiligen Geist, Frankfurt a. M., Germany

Einleitung: Dendritische Zellen (DZ) mesenterialer Lymphknoten (MLK) steuern die Ausprägung systemischer und mukosaler Immunreaktionen, sie sind beim Menschen bisher jedoch kaum untersucht.

Ziele: Wir prüften, ob sich DZ in MLK und im peripheren Blut (pB) phänotypisch und funktionell unterscheiden.

Methodik: Mononukleäre Zellen aus Kolonresektaten (6 w, 6m; 21–82 Jahre) und pB von Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED, 2 w, 3m; 27–61 Jahre) sowie gesunden Blutspendern (4 w, 3m; 24–56 Jahre) wurden über Dichtegradienten-Zentrifugation isoliert. Die Expression von Aktivierungs- und Differenzierungsmarkern auf myeloiden DZ (mDZ, identifiziert als CD14-CD19-CD11c+BDCA-1+ Zellen) und plasmazytoiden DZ (pDZ, identifiziert als CD14-CD19-CD11c-BDCA-2+ Zellen) wurde durchflusszytometrisch bestimmt. Funktionell wurden pDZ aus MLK von CED-Patienten mit elektiver Kolonresektion (3 w, 2m; 27–41 Jahre) und aus dem pB gesunder Blutspender (4 w, 1m; 20–61 Jahre) mit naiven T-Zellen über 3 Tage jeweils mit SEB, CpG-A, IL-3 bzw. LPS kokultiviert und anschließend die Sekretion von Zytokinen mittels Cytometric Bead Array gemessen.

Ergebnis: Verglichen mit mDZ aus pB von CED-Patienten waren CD80, CD83, CD103, CCR7 und DC-SIGN häufiger, CXCR3 jedoch seltener auf mDZ aus MLK exprimiert, während auf pDZ aus MLK CD80, CD86, CXCR3 und CCR6 seltener und DC-SIGN häufiger waren als auf pDZ aus dem pB von CED-Patienten.

Beim Vergleich von DZ aus pB von CED-Patienten und gesunden Spendern waren CCR7 und DC-SIGN seltener, CD40 jedoch häufiger auf mDZ bei CED exprimiert; CD80, CD83 und CXCR1 waren dagegen häufiger auf pDZ bei CED exprimiert.

Verglichen mit mDZ aus pB gesunder Spender waren CD40, CD80, CD83, CD103 und DC-SIGN häufiger auf mDZ aus MLK exprimiert. DC-SIGN war dagegen häufiger auf pDZ aus MLK als auf pDZ aus PB von Blutspendern exprimiert.

Nach Stimulation mit SEB führten mit naiven T-Zellen kokultivierte MLK pDZ zu signifikant höheren IFN-g- und IL-10-Konzentrationen verglichen mit pDZ aus dem pB gesunder Spender.

Schlussfolgerung: Unsere Daten weisen darauf hin, dass die phänotypischen Unterschiede zwischen DZ aus MLK und PB mit funktionellen Besonderheiten assoziiert und auf die Herkunft aus verschiedenen Kompartimenten zurückzuführen sind.