Z Gastroenterol 2009; 47 - P184
DOI: 10.1055/s-0029-1241434

Präsidentenposter: Führt der Gebrauch einer neuen Technologie oder Studienbeteiligung zu einer Steigerung der Adenom-Detektionsrate? – Eine vergleichende Studie von 4700 Vorsorge-Koloskopien (Berlin Colonoscopy Project 4, BECOP-4)

A Adler 1, A Aminalai 2, J Aschenbeck 2, R Drossel 2, M Mayr 2, M Scheel 2, A Schröder 2, AM Kauf 1, T Yenerim 1, U Gauger 1, S Roll 1, I Papanikolaou 1, E Giannakoulopoulou 1, G Stange 1, L Altenhofen 3, B Wiedenmann 1, T Rösch 4
  • 1Charité Universitätsmedizin Berlin – Campus Virchow-Klinikum, Zentrale Interdisziplinäre Endoskopie, Klinik für Innere Medizin m.S. Gastroenterologie, Hepatologie und Stoffwechselerkrankungen, Berlin, Germany
  • 2Private Gastroenterologie-Praxen in Berlin, Berlin, Germany
  • 3Bundes-Zentralinstitut der KV, Berlin, Germany
  • 4Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Interdisziplinäre Endoskopie-Abteilung, Hamburg, Germany

Hintergrund: Es ist nicht bekannt, ob der Gebrauch neuer Endoskop-Generationen auch die Koloskopie-Ergebnisse verbessert. Solch ein Effekt kann auch durch eine generelle Qualitätsverbesserung allein durch eine Studienteilnahme an sich verbessert werden.

Methoden: Die Adenom-Detektionsraten (ADR) wurden bei 4747 Personen analysiert, die sich in 5 privaten Gastroenterologie-Praxen in Berlin während drei gleicher aufeinanderfolgender Zeitperioden einer Vorsorge-Koloskopie unterzogen: Es wurden retrospektiv Routinefälle analysiert (Gruppe I; n=2091) und Fälle von 2 prospektiven Studien: eine Qualitäts-Kontrollstudie (BECOP-III), bei der dieselben Endoskope wie in Gruppe I benutzt wurden (Gruppe II; n=1400) und eine darauffolgende Studie, bei der High definition television (HDTV) und Narrow band imaging (NBI)-Endoskope benutzt wurden (Gruppe III; n=1256).

Ergebnisse: Die Ergebnisse wurden für ein signifikant höheres mittleres Alter in Gruppe I (67,0 Jahre) verglichen mit Gruppe II (64,7) und III (64,8) korrigiert. Die ADR war signifikant höher in der HDTV-Gruppe (III: 0,33) als in den 2 Perioden zuvor (I: 0,20; II:0,27; p<0,01), die nicht voneinander differierten. Dasselbe stellte sich für den Prozentsatz der Patienten mit Adenomen heraus (I: 19,8%, II: 18,2%, III: 22,1%; p<0,05), wohingegen eine höhere Rate von high-grade dysplastischen Adenomen in Gruppe III (1,27%) keine statistische Signifikanz erreichte (I:0,68%; II: 0,57%). Die Rückzugszeiten, die nur in den Perioden II und III gemessen wurden, unterschieden sich nicht signifikant (8,0 vs. 8,2min).

Schlussfolgerungen: Der Gebrauch einer neuen Technologie (HDTV) verbessert die Gesamt Adenom-Detektionsrate um 15%, Risikoläsionen wie hochgradig dysplastische Adenome waren ebenfalls häufiger. Der Effekt war nicht durch die Studienteilnahme an sich verursacht.