Z Gastroenterol 2009; 47 - P189
DOI: 10.1055/s-0029-1241439

Endoskopische Resektion mukosaler Ösophaguskarzinome – gibt es einen Unterschied zwischen Barrett- und Plattenepithelkarzinomen?

O Pech 1, H Manner 1, A May 1, J Pohl 1, L Gossner 1, C Ell 1
  • 1HSK Wiesbaden, Innere Medizin 2, Wiesbaden, Germany

Hintergrund: Die endoskopische Resektion (ER) mit kurativer Zielsetzung ist eine sichere Methode bei intraepithelialer Neoplasie oder mukosalen Kazinomen des Ösophagus und stellt eine sichere Alternative zur chirurgischen Therapie dar. Bislang gibt es jedoch keine vergleichenden Untersuchungen, welche die Ergebnisse der ER beim mukosalem Barrett- (BFK) und Plattenepithelkarzinom (SCC) miteinander vergleichen. Ziel dieser Studie war es die Sicherheit und Effektivität der ER in einer großen westlichen Population miteinander zu vergleichen.

Methode: Bei dieser retrospektiven Analyse wurden Patienten (Pat), die zwischen 10/96 und 09/07 zur ER in unsere Abteilung überwiesen wurden, eingeschlossen. Eingeschlossen wurden nur Pat mit mukosalem Ösophaguskarzinom, Ausschlusskriterien waren intraepitheliale Neoplasien und submukosale oder weiter fortgeschrittene Karzinome sowie ein Follow-up<12 Monate. Passend zu den Pat mit SCC wurden Pat mit BFK in Hinblick auf Alter, Geschlecht, Tumorstadium und Art der Behandlung (ER) gematcht.

Ergebnisse: Bei 83 Pat (85 SCC und 98 BFK) wurden insgesamt 183 ER durchgeführt. Eine komplette Remission konnte signifikant häufiger bei Pat mit BFK (95/98) als mit SCC (76/85) erreicht werden (97% vs. 89%; p=0,04). SCC hatten einen größeren Durchmesser (p<0,0001) und es wurden zur Therapie mehr ER durchgeführt als bei Pat mit BFK (2,67 vs. 2,41; p=0,007). Während des durchschnittlichen Follow-up von 50,1 Monaten (SCC) bzw. 49,1 Monaten (BFK) traten Rezidive bzw. metachrone Neoplasien bei 26% der Pat mit SCC (20/76) und 14% der Pat mit BFK auf (13/95) (p=0,72). Insgesamt verstarben signifikant mehr Pat mit SCC als mit BFK (19% vs. 7%; p<0,0001). Es gab 4 tumorbezogene Todesfälle bei Pat mit SCC und keinen bei Pat mit BFK (p=0,045). Bei der Therapie von SCC traten signifikant häufiger Komplikationen auf (34% vs. 13%; p=0,0005; Ösophagusstenosen 31% vs. 2%; p<0,0001). Jedoch gab es bei der ER von BFK signifikant häufiger Blutungen (4% vs. 11%; p=0,04).

Schlussfolgerung: Die Akut- und Langzeitergebnisse der ER bei Pat mit BFK sind signifikant besser als bei Patienten mit SCC. Die ER von SCC ist signifikant häufiger mit Ösophagusstenosen vergesellschaftet, jedoch werden bei der Therapie von BFK signifikant häufiger Blutungen beobachtet.