Z Gastroenterol 2009; 47 - P190
DOI: 10.1055/s-0029-1241440

Verschluss einer ösophagotrachealen Fistel durch endoskopische Naht

M Fähndrich 1, M Sandmann 1, M Heike 1
  • 1Klinikum Dortmund, Medizinische Klinik – Gastroenterologie, Dortmund, Germany

Einleitung: Das Persistieren einer ösophagotrachealen Fistel nach Entfernen einer Provoxprothese ist eine seltene Komplikation, die einer operativen Versorgung zugeführt werden muss. Durch eine neue Methode eine endoskopische Naht durchzuführen, gelang es uns bei einer Patientin die Fistel zu verschließen.

Methode: Eine auf ein Therapieendoskop aufgezogene gerade Mucosektomiekappe (Typ Inoe) ermöglicht einerseits das sichere Einführen einer durch eine Zange gehaltenen Rundnadel und andererseits das Nähen mit Abstand der Optik zur Schleimhaut. Der Knoten wird extrakorporal geknüpft und anschließend mithilfe eines modifizierten ERCP Katheters, der als Knotenpusher fungiert unter endoskopischer Sicht vorgeschoben.

Kasuistik: Eine 68-jährige Patientin mit Z.n. Resektion eines Mundbodencarcinoms 1995 und Hypopharynxcarcinom 1998 mit Laryngektomie und Neckdissektion sowie radikaler Neckdissektion 1999 bei Makrometastase wurde 1999 eine Provoxprothese eingelegt. Da die Patientin die Prothese nicht tolerierte wurde diese entfernt. Bei persistierender ösophagotrachealer Fistel wurde im Jahr 2000 dann erneut ein operativer Versuch eines Fistelverschlusses mit Sekundärnaht erfolglos durchgeführt. Eine voll enterale Ernährung über eine PEG-Sonde wurde implementiert, da die Patientin ein erneuten Versuch der Operation ablehnte. Im Frühjahr 2008 führten wir im Rahmen des PEG Wechsels eine Endokopie durch, bei der die oben benannte ösophagotracheale Fistel sowohl endoskopisch als auch unter der Durchleuchtung darstellbar war. Durch die oben beschriebene endoskopische Nahttechnik gelang es uns einen Fistelverschluss zu erzielen. Die Patientin konnte wieder orale Nahrung aufnehmen.

Endoskopische Naht mit Kappe